„4 Blocks“-Star Ramadan über seine Zeit hinter Gittern „Es gibt keinen Promi-Status“

„Es ist jetzt nicht so, dass die mich da alle gefeiert hätten.“
Für seine Rolle des kriminellen Clanchefs Ali alias „Toni” in der preisgekrönten Serie „4 Blocks” wird Kida Khodr Ramadan bejubelt. Doch im echten Gefängnis sieht das für den Schauspieler und Regisseur leider ganz anders aus.
Vom Gefängnis auf den roten Teppich
In seiner Rolle als Familienclanoberhaupt bei „4 Blocks” ist Ramadan bereits das ein oder andere Mal mit der Justiz aneinander geraten. Aber auch im echten Leben hält er sich nicht an Gesetze - seit Anfang August sitzt er in Haft. Der Grund: sage und schreibe 33-mal wurde der 48-Jährige ohne Führerschein am Steuer erwischt. Nun darf Ramadan für insgesamt zehn Monate das Berliner Gefängnis sein Zuhause nennen. Doch das Schauspielerdasein hat auch seine Vorzüge. Um seinen Film „Haltlos” zu promoten, der am Donnerstag, dem 24. Oktober, in die Kinos kommt, darf Ramadan auch kurz mal die Haft pausieren.
Im Video: Kida Khodr Ramadan sitzt im Knast
Der Haftantritt war nicht einfach für ihn
In einem Interview mit dem Stern spricht Ramadan ganz ehrlich über seinen Haftantritt: „Am Anfang war es schon eine sehr schwierige Situation, weil ich nicht sofort im offenen Vollzug war“. Er ist sich über die Konsequenzen seiner Handlung bewusst und möchte daraus lernen. „Ich habe mir gesagt: Du hast einen Fehler gemacht, musst jetzt eine Zeit hier drin verbringen und nutzt das, um darüber nachzudenken, wie du solche Fehler künftig nicht mehr machst.“
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Krankheit fördert Fehlverhalten
Einen möglichen Ursprung für sein wiederkehrendes Fehlverhalten sieht der 48-Jährige in seiner ADHS-Erkrankung, gegen die er mittlerweile auch Medikamente einnimmt. „Man macht ständig impulsive Aktionen und denkt nicht über die Folgen nach. Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, denkt man: Fuck!“ Welche Auswirkungen seine Haftstrafe nun auch für seine Familie und insbesondere seine Kinder hat, mag er sich kaum ausmalen.
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Promi-Status ade!?
Die Zeit im offenen Vollzug zeigt ihm jetzt: „Es gibt keinen Promi-Status”. Nun zumindest nicht im Gefängnis. Denn auch wenn er sonst von allen Richtungen für seine schauspielerische Leistung bejubelt wird, ist er hier nur einer von vielen. „Man ist genau wie all die anderen. Es ist jetzt nicht so, dass die mich da alle gefeiert hätten.“ (rkm)


