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Josef Fritzl

Josef Fritzl sperrte seine Tochter 24 Jahre in Kellerverlies, wo er sie missbrauchte und vergewaltigte. Er sitzt eine lebenslange Haftstrafe ab.

Josef Fritzl an einem Prozesstag im Landgericht St. Pölten im März 2009.
Josef Fritzl an einem Prozesstag im Landgericht St. Pölten im März 2009.
dpa

Der Österreicher Josef Fritzl (geboren 1935) hielt seine zu Beginn 18-jährige Tochter Elisabeth von 1984 bis 2008 im Keller seines Hauses im Amstetten gefangen. Es ist einer der verstörendsten und schlimmsten Inzest-Fälle weltweit.

Josef Fritzl als Inzest-Vater

1977 soll Josef Fritzl, der sich heute anders nennt, die damals 17-jährige Elisabeth erstmals vergewaltigt haben. Dann hielt er sie ab 1984 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen und missbrauchte und vergewaltigte sie. Er zeugte auf diese Weise sieben Kinder durch Inzest mit ihr. Eines der Kinder starb nach der Geburt, drei adoptierte er und drei weitere lebten mit der Mutter im Verlies. Der Öffentlichkeit erzählte er, Elisabeth sei einer Sekte beigetreten und hätte die drei von ihm adoptierten Kinder nach und nach mit Briefen vor seiner Haustüre abgesetzt.

Eines der sieben Kinder muss 2008 ins Krankenhaus

Am 19. April 2008 musste eines der Kinder von Elisabeth und Josef Fritzl in das Landesklinikum Mostviertel Amstetten eingeliefert werden. Die 19-jährige Kerstin war bewusstlos. Die Ärzte waren ratlos, was der jungen Frau fehlen könnte. Ihr Vater behauptete, ihr Großvater zu sein und Kerstin samt einem Brief der Mutter vor seiner Haustür gefunden zu haben, in dem sie ihn um Hilfe bat.

Wie die Wahrheit um Josef Fritzl ans Licht kam

Da die Ärzte für eine Untersuchung von Kerstin mehr Informationen von der angeblich verschwundenen Mutter benötigten, wurden die Behörden informiert und im gesamten Schengen-Raum nach Elisabeth gesucht. Verbrechen gegen die Mutter oder das Kind konnten nicht mehr ausgeschlossen werden. Über einen Fernsehaufruf erreichte die Aktion auch Elisabeth in ihrem Verlies. Sie überredete ihren Vater, sie ins Krankenhaus gehen zu lassen. Im Gespräch mit den Ärzten konnte Elisabeth schließlich die Wahrheit erzählen. Immer mehr Details kamen ans Licht.

Josef Fritzl wurde verhaftet und angeklagt. Durch einen DNA-Test wurde bewiesen, dass alle sieben Kinder von ihm stammen. Er wurde zu lebenslanger Haft aufgrund von Mord durch Unterlassung, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung, schwerer Nötigung und Blutschande verurteilt. Elisabeth zog mit ihren Kindern in ein anderes österreichisches Bundesland. Josef Fritzls Ehefrau ist ebenfalls weggezogen. 2012 ließ sich Josef Fritzl von ihr scheiden, nachdem sie ihn kein einziges Mal im Gefängnis besuchte.

Von der "Anstalt für geistig Abnorme" in den normalen Vollzug?

Im März 2009 wurde Josef Fritzl zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und zusätzlich in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Seitdem verbüßte er seine Strafe in der Justizanstalt Krems-Stein. Im Mai 2024 wurde Fritzl in den Normalvollzug verlegt. Grundlage dafür war ein psychiatrisches Gutachten, wonach von Fritzl keine Gefahr mehr ausgehe. Anträgen auf vorzeitige Haftentlassung wurde bisher nicht stattgegeben.

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