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Außenministerium

Das Außenministerium ist eine Behörde, die das jeweilige Land außenpolitisch vertritt. In Deutschland heißt das Außenministerium Auswärtiges Amt.

Außenministerium picture alliance / GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com | GEORG HOCHMUTH

Als Außenministerium gilt jenes nationale Ministerium, das mit internationaler Diplomatie beschäftigt ist. In Deutschland heißt das Außenministerium Auswärtiges Amt. Das amerikanische Außenministerium heißt State Department, das französische Außenministerium hingegen Ministère de l'Europe et des Affaires étrangères (Ministerium für Europa und Äußeres). Es ist die Aufgabe des Außenministeriums, die Interessen eines Landes im Ausland zu vertreten. Dabei hat das Auswärtige Amt in Deutschland beispielsweise auch zur Aufgabe, den internationalen diplomatischen Austausch sowie den Schutz von deutschen Bundesbürgern im Ausland zu gewährleisten.

Die Geschichte des Auswärtigen Amtes

Bereits im preußischen Norddeutschen Bund im Jahr 1870 existierte ein "Auswärtiges Amt des Norddeutschen Bundes", dem das deutsche Außenministerium heute seinen Namen verdankt. Im deutschen Kaiserreich von 1871 bis 1918 existierte das Auswärtige Amt als Reichsamt weiter. In der Weimarer Republik von 1919 bis 1933 wurde das Auswärtige Amt vom Reichsminister des Auswärtigen geführt. Das Amt wurde zu jener Zeit weiter modernisiert. Von 1923 bis 1929 führte Gustav Stresemann das Amt, der am deutschen Beitritt zum Völkerbund maßgeblich beteiligt war. Eine unrühmliche Rolle spielte das Ministerium zur Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945), so stellte die "Unabhängige Historikerkommission - Auswärtiges Amt" 2010 einen grundlegenden Konsens zwischen Ministerium und der Hitler-Regierung fest. Allerdings gab es auch vereinzelte Widerstandskämpfer wie Ulrich von Hassel oder Adam von Trott zu Solz, die den Widerstand mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Außenminister der Bundesrepublik

Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik gilt als prestigeträchtiges Ministerium, viele der Amtsinhaber waren auch Vizekanzler. Konrad Adenauer fungierte als erster Bundesminister des Auswärtigen (1951-1955, CDU), der das Amt vier Jahre zusammen mit dem des Bundeskanzlers innehatte. Am längsten war Hans-Dietrich Genscher (FDP) Außenminister, der das Ministerium von 1974 bis 1982 unter Helmut Schmidt und 1982 bis 1992 unter Helmut Kohl führte. Als weitere Amtsinhaber gelten Joschka Fischer (1998-2005, Grüne), Frank-Walter Steinmeier (2005-2009, 2013-2017, SPD) und Heiko Maas (ab 2018, SPD).