Hirnblutung nach Horror-SturzDas sagen Ärzte zu Sarrazins Heilungschancen!

Todes-Falle Skifahren?
Der Ski-Weltcup in Bormio (Italien) entwickelt sich nach dem Horror-Sturz von Cyprien Sarrazin (30) zum echten Drama. Der Franzose musste nach einer Hirnblutung notoperiert werden. Inzwischen ist er aus dem künstlichen Koma wieder aufgewacht und muss sich nun zurück ins Leben kämpfen. Nun erklären Neurologen, welche Maßnahmen nach einem Sturz entscheidend sind.
Bei Hirnblutung - „Time is brain”!
Top-Neurologe Erich Riederer im Schweizer Blick: „Die Devise in der Neurologie lautet Time is brain.” Zu Deutsch: Zeit ist Gehirn. Zugleich stellt er klar, dass solch schwere Unfälle im Skisport in ihrer Häufigkeit keine Überraschung sind. „Beim Skisport werden extrem hohe Geschwindigkeiten gefahren. Bei einem Sturz ist der Kopf besonders gefährdet. Der Aufprall ist derart heftig, dass ein Helm die entstandene Kraft nicht mehr auffangen kann.”, führt er aus.
Gut für Sarrazin: Der Franzose konnte sofort notoperiert werden, weshalb seine Heilungschancen recht gut stehen.
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Neurochirurg Andreas Raabe vom Inselspital in Bern ergänzt: „Die Blutung müsse sofort durch eine Computertomografie oder ein MRT lokalisiert werden. In vielen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff nötig, um das Hämatom zu entfernen und den Druck auf das Gehirn zu reduzieren.”
Hintergrund: Bei einer Hirnblutung tritt Blut unkontrolliert ins Hirngewebe. Zwar sind der größte Teil der Hirnblutungen die Folge eines Unfalls, rund ein Drittel der Fälle sind jedoch auf Durchblutungsstörungen, wie bei einem Hirnschlag oder dem Platzen einer Hirnarterie zurückzuführen. Jedoch können Hirnblutungen durch einen gesunden und bewussten Lebensstil auch verhindert werden. So sollte zum Beispiel der Blutdruck regelmäßig kontrolliert, auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet werden. „Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Gefäßrisiken helfen, das Risiko einer spontanen Hirnblutung zu minimieren”, erläutert Raabe. 25 Prozent der Fälle enden tödlich.
Positiv: 20 bis 30 Prozent der Hirnblutungen können jedoch auch vollständig und ohne bleibende Schäden geheilt werden.
So kam es zu Sarrazins Horror-Sturz
Nach einer Bodenwelle auf der berühmten Stelvio-Piste verlor der Franzose die Kontrolle, schlug auf dem Schnee auf und rutschte den restlichen Hang einfach hinab. Unten angekommen landete Sarrazin im Fangnetz.
Nun beginnt Sarrazins Kampf zurück ins normale Leben. Ob der Franzose noch mal auf die Ski-Piste zurückkehrt, ist derzeit völlig offen. (tli)