Drama während Deutschlandspiel im Video
SEK holt Maskierten mit gezückter Waffe von Stadiondach
Wir TV-Zuschauer haben NICHTS mitbekommen - Drama während des Deutschlandspiels!
Mitten im EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark (Endstand 2:0/ die Tore im Video) klettert ein Mann auf das Gestänge direkt unter dem Dach des Westfalenstadions in Dortmund. Jetzt gibt die Polizei erste Details bekannt.
Es soll sich um einen 21-Jährigen aus Osnabrück handeln
Demnach soll es sich bei dem Täter um einen 21-Jährigen aus Osnabrück handeln. Laut Polizei war der Mann um 22.27 Uhr, also zu Beginn der zweiten Hälfte, auf das Dach des Stadions gelangt. Den Videoaufnahmen ist zu entnehmen, dass er von den begehbaren Plattformen unter dem Stadiondach auch auf die Streben der Dachkonstruktion klettert. Zu keinem Zeitpunkt habe aber eine Gefahr für andere Menschen bestanden, betonte die Polizei noch in der Nacht zu Sonntag in einer ersten Stellungnahme.
So griff das SEK auch erst nach Schlusspfiff um 23.20 Uhr der Partie zu. Wie auf den Videos zu erkennen ist, richtete die Polizisten dabei eine Waffe auf ihn. Rund 53 Minuten hielt sich der Mann somit in der Dachkonstruktion ca. 40 Meter über dem Spielfeld auf. Die Einsatzkräfte holten den Mann schließlich vom Dach und nahmen ihn fest. Ein Hubschrauber habe zudem das Stadiondach ausgeleuchtet, teilte die Polizei mit. Zum Zeitpunkt des Zugriffs hatten viele Zuschauer bereits das Stadion verlassen.
Auf den offiziellen TV-Bildern war zu stehen, wie Schiedsrichter Michael Oliver die beiden Kapitäne İlkay Gündoğan (Deutschland) und Kasper Schmeichel (Dänemark) zu sich holte und nach oben zeigte. Offensichtlich wollte er die beiden auf die Situation über ihren Köpfen aufmerksam machen.
Fußballstadien sind während der EM 2024 Hochsicherheitszonen
Tausende Polizisten und andere Sicherheitskräfte schützen die Stadien während der EM. Wie es sein kann, dass eine Person ausgerechnet während eines Spiels auf das Dach des Dortmunder Stadions gelangen konnte - noch ist das völlig unklar.
Zum Motiv des Mannes konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. „Aktuell gibt es keine Erkenntnisse darüber, dass der Mann mit seinem Verhalten die Stadiongäste gefährden wollte”, teilte die Polizei mit. Auch zum Inhalt des Rucksacks wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die Bild-Zeitung berichtete am Sonntagmittag, in dem Rucksack habe sich eine Fotoausrüstung befunden, der Mann sei ein sogenannter Roofer, der auf hohe Gebäude klettert und sich dabei fotografiert oder filmt. Die genauen Hintergründe der Entscheidung, die zweite Halbzeit anpfeifen zu lassen, sind offen.
Wie konnte der Mann mit Rucksack ins Stadion gelangen?
Unklar ist auch, wie der Mann überhaupt in den Bereich unter dem Dach gelangen konnte. Der Zugang ist im Regelfall gesperrt. Die begehbaren Plattformen unter dem Dach dienen etwa der Wartung der technischen Ausstattung des Stadions.
Offen ist auch, wie der Mann mit einem großen Rucksack in den Innenraum gelangte, normalerweise ist der Eintritt damit nicht erlaubt.
Der Vorfall wirft auf jeden Fall Fragen zum Sicherheitskonzept der EM auf. Immer wieder war es in der Gruppenphase zu Zwischenfällen gekommen, als Zuschauer auf den Rasen gelangt waren, um mit den Spielern ein Foto zu machen. Die UEFA verwies am Sonntagmorgen auf die Mitteilung der Polizei. „Wir haben keinen weiteren Kommentar”, teilte der Dachverband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.