Fünf Monate nach Geburt ihres dritten Kindes
Para-Schwimmerin Verena Schott gibt Comeback im Eiltempo - nicht ganz freiwillig

Ihr bleibt offenbar keine andere Wahl!
Para-Schwimmerin Verena Schott kehrt schon fünf Monate nach der Geburt ihres dritten Kindes in den Wettkampfbetrieb zurück. Ganz freiwillig lässt die 36-Jährige ihren Familienalltag allerdings nicht hinter sich!
Para-Schwimmerin klagt: „Das Mama-sein darf nicht gleichzeitig das Karriereende bedeuten”
Verena Schott ist zurück im Wettkampfmodus. Und das nur fünf Monate nach der Geburt ihres dritten Kindes. Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin will sie sich ab Donnerstag für die WM in Singapur (21. bis 27. September) empfehlen. Hauptgrund für ihre schnelle Rückkehr: finanzielle Ängste treiben Schott um.
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„Ja, es ist ambitioniert. Aber am Ende kannst du dir es nicht wirklich aussuchen”, verrät die 36-Jährige und erklärt: „Denn fährst du nicht mit zur WM, bist du halt nicht mehr im Kader. Du würdest dann zwar in das Come-back-stronger-Programm der Sporthilfe kommen, aber das ist unter finanziellen Gesichtspunkten nicht annähernd vergleichbar.”
Weiter klagt Schott, dass die strukturellen Probleme für Mütter im Leistungssport in Deutschland weiter gravierend seien, ausreichende Sicherheiten gebe es nicht. Nach jeder Geburt stehe eine Leistungssportlerin daher vor der kniffligen Frage: „Entweder ich mache weiter oder habe kein Geld mehr. Hier wäre mehr Unterstützung wünschenswert. Das Mama-sein darf nicht gleichzeitig das Karriereende bedeuten.”
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Verena Schott will Vollblutsportlerin und Vollblutmama sein
Irre: Auch aus finanziellen Gründen trat die seit einem Fahrradunfall 2002 inkomplett querschnittsgelähmte Schott - wie sie im Nachgang verkündete - im Vorjahr bei den Paralympics in Paris gar im fünften Schwangerschaftsmonat an.
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Unterstützung erhält sie von ihrem Ehemann Maik Zeh, der auch zugleich ihr Trainer ist. Dank ihm und der intensiven Hilfe von Oma und Patentante ist die Organisation des Sportlerinnen- und Familienalltags möglich. Denn trotz ihrer schnellen Rückkehr nach der Geburt von Stella will Schott den schwierigen Spagat besser meistern als bei ihren beiden Söhnen Lean (13) und Teo (11). Damals habe sie „die Kinder gar nicht so genießen” können. Nun wolle sie aber „auf jeden Fall nicht nur Vollblutsportlerin sein, sondern auch Vollblutmama”. (pol/mit dpa)