Kommentar zum Dortmund-Beben

Der neue BVB-Trainer kann einem jetzt schon leidtun!

Nuri SAH IN den Abgrund ...
Er hat es wahrscheinlich schon gewusst, als Nuri Sahin (33) am Dienstagabend auf der Pressekonferenz versuchte, die 1:2-Pleite bei Bologna zu erklären. Es sollte seine letzte Pressekonferenz als BVB-Trainer sein. 222 Tage dauerte das romantische Experiment, auch als Trainer zur BVB-Legende zu werden. Experiment gescheitert! Nach dem Sahin-Aus stellt sich zugleich die Frage: Wer will sich diesen BVB JETZT antun?

Der neue Trainer kann einem jetzt schon leidtun

Denn viel spannender als Sahins Versuch der Erklärung war ein anderer Satz: „Wenn ich das Problem bin, also wenn ein Trainerwechsel all die Probleme und Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem. Dafür bin ich ja auch der Trainer und ich bin verantwortlich für die Leistung. Am Ende müssen wir liefern.“ Geliefert hat Sahins BVB nicht. Vier Pleiten in Folge. Platz 10!

Doch nicht nur deshalb kann einem der neue Trainer jetzt schon leidtun. Im Sommer hatte der junge Trainer Nuri Sahin die Fans und den gesamten Klub um Zeit gebeten. Zeit, die er am Ende nicht bekommen hat. Der neue Mann an der Seitenlinie soll, so ist es aus der Mitteilung des BVB zu lesen, die „sportlichen Ziele“ erreichen.

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Im Klartext: Champions League! Dafür bleiben ihm noch 15 Spiele! Eingewöhnungszeit hat er keine. Zugleich findet er eine Mannschaft vor, die komplett verunsichert ist. Und die er trotzdem JETZT im Eiltempo zu einer Spitzenmannschaft formen soll. Viel Spaß.

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Grabenkämpfe in der Chefetage

Um den Problem-Satz von Nuri Sahin noch mal aufzugreifen: Das Grundproblem des kränkelnden Riesen ist und war er nicht. Im Gegenteil. Er hatte zu allen ein gutes Verhältnis und konnte die Grabenkämpfe in der sportlichen Leitung immer wieder von der Mannschaft fernhalten. Der neue Coach hat also nicht nur keine Zeit, er muss auch noch gegen alle Widerstände im Verein ankämpfen. Und am Ende soll doch bitte auch noch die Königsklasse stehen.

Wer sich dieser Aufgabe annimmt, dem kann man nicht nur gratulieren, sondern man muss vor allem Respekt und gute Nerven wünschen.

Oder anders: Das kann dann wirklich nur „echte Liebe” sein.