DFB ermittelt nach Eklat
Magdeburg-Fans präsentieren Choreo mit Nazi-Banner

Eklat in der 2. Bundesliga!
Mit einer geschmacklosen Choreografie sorgten die Fans von Zweitligist 1. FC Magdeburg beim Spiel gegen den Karlsruher SC für Empörung. Die Anhänger präsentierten ein Spruchband, welches eine Songzeile einer Neo-Nazi-Band trägt.
Banner mit Liedzeile von Nazi-Band
Zu Beginn der Partie war auf dem blau-weißen Banner, der groß vor der Magdeburger Nordkurve aufgehängt worden war, deutlich folgende Worte zu lesen: „Schützt die Heimat vor fremden Fahnen – schreitet voran und habt kein Erbarmen.“ Umhüllt wurde das Plakat von blau-weißen Rauchschwaden. In der Spruch-Mitte war zudem ein großes FCM-Logo abgebildet, das an das Wappen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR erinnert.
Was steckt hinter der Aussage auf dem Spruchband? Das Informationsportal LSA-Rechtsaußen klärte am Sonntag über das Banner auf. Demnach handelt es sich bei dem Spruch um eine Liedzeile der Magdeburger Nazi-Oi-Band „Rien ne va plus”. Diese vertreibe ihre Musik zudem über ein von einem Zwickauer Neo-Nazi geführtes Plattenlabel, hieß es auf X. Zuerst hatte die Bild berichtet.
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Club erinnert an die Werte, für die er steht
Das Banner beschäftigt nicht nur den Zweitligisten, sondern auch den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Wie der Verband auf dpa-Anfrage mitteilte, werde der Vorfall vom Kontrollausschuss geprüft. Eine Stellungnahme des DFB werde jedoch nicht vor einer Bewertung durch die Sportgerichtsbarkeit erfolgen.
Und auch der FCM zeigte sich eher wortkarg, nahm am Montag lediglich in einem knappen Statement Stellung zu dem Geschmacklos-Plakat seiner Anhänger. „Wir befinden uns im ständigen Dialog mit der aktiven Fanszene und werden dieses Thema zeitnah offen sowie mit hoher Priorität besprechen”, teilte der Club auf seiner Homepage mit. Und weiter: „Fest steht: Der 1. FC Magdeburg steht uneingeschränkt für Toleranz und Vielfalt. Diese Werte sind für uns von großer Bedeutung und prägen unser tägliches Handeln.” Offenbar haben das aber nicht alle verstanden! (pol, mit dpa/ntv.de)