Sein Leben hing 2024 am seidenen FadenEx-Zweitliga-Star verheimlichte Blutkrebs-Erkrankung

Tom Weilandt
Tom Weilandt hat den Blutkrebs besiegt.
dpa

„Die Ärzte hatten mich abgeschrieben!”
Fußball-Profi Tom Weilandt (32) hat eine schwere Zeit hinter sich. Seine Geschichte ist eine Besondere. Sie ist geprägt von Optimismus und Dankbarkeit, aber auch von Todesangst.

Von der Bildfläche verschwunden

Tom Weilandt hat 175 Zweitliga-Partien absolviert und spielte dabei unter anderem bei der SpVgg Greuther Fürth und dem VfL Bochum. Nach seiner Zweitliga-Zeit schloss er sich dem Greifswalder FC in der viertklassigen Regionalliga an und übernahm dort eine Führungsrolle als Kapitän. Im Dezember 2023 bestritt er sein bislang letztes Spiel für die Greifswalder. Da ahnte noch niemand, was in den folgenden Monaten passieren würde.

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Danach wurde es still um den heute 32-Jährigen. Er stand zwar auch in der aktuell laufenden Spielzeit im offiziellen Kader, zu Einsätzen kam Weilandt allerdings nicht. Aus Greifswald kam lediglich der Hinweis, Weilandt sei erkrankt. Was in den ersten Tagen noch wie eine Grippe klang, wurde mit jedem verpassten Spiel zu einem unerklärlichen Mysterium. Warum der Verein sich nicht genauer äußerte, wurde nun nach einem Interview Weilandts mit der Ostsee-Zeitung verständlich.

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Die dramatische Leidensgeschichte

Weilandt berichtete, dass er sich an den Tagen nach seinem letzten Spiel krank gefühlt habe. Noch im gleichen Monat bekam er die Diagnose Blutkrebs! Auch eine zweite ärztliche Meinung konnte den Befund nicht widerlegen. Es wurde sogar noch schlimmer: Sein Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. Im Januar wurde Weilandt dann einfach ohnmächtig und musste vom Notarzt in die Uniklinik transportiert werden. Dort der Schock: Zu hoher Druck aufs Gehirn, Not-OP!

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In Folge musste der in Rostock geborene Weilandt für Monate im Krankenhaus bleiben. Es begann eine Horror-Tour aus weiteren Operationen, Chemotherapien und einer Infektion mit einem Krankenhauskeim. Zwischenzeitlich habe er nur noch 55 Kilo gewogen, die Ärzte hätten ihn „schon abgeschrieben”, sagt Weilandt. Erst rund um die Ostertage habe sich sein Zustand verbessert, sodass er die Klinik verlassen durfte.

Der schwere Weg zurück

Weilandt macht höhere Mächte verantwortlich für seine Genesung: „Ich war beschützt. Jesus war Teil meiner Heilung. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich wieder gesund geworden bin.” Erst zum Ende diesen Jahres habe sich die Thrombozyten-Konzentration in seinem Blut wieder normalisiert.

Auf den Fußballplatz wird Weilandt nicht mehr zurückkehren, doch das ist für den Familienvater nebensächlich: „Ich bin nicht traurig, denn ich hatte eine gute Zeit. Ich bin jeden Tag froh, noch da zu sein.” Der Weg zurück in ein normales Leben war und wird zwar schwierig, Weilandt will jedoch nicht mit seinem Schicksal hadern. „Ich habe ein zweites Leben geschenkt bekommen. Nach alldem, was ich durchgemacht habe, werde ich nie wieder Angst haben.” (nbo)