Erst Traumtor, dann obszöne Geste

Gemächtig Ärger wegen Eier-Jubel: Jetzt kommt’s dicke für Bellingham

Englands Jude Bellingham reagiert nach dem Sieg.
Jude Bellingham droht wegen einer obszöner Geste ein Nachspiel.
Bernd Thissen/dpa

Was steckt wirklich hinter seinem Eier-Jubel?
Die ganz große Blamage für England kann Jude Bellingham mit seinem Traumtor in der Nachspielzeit gerade noch abwenden. Die Helden-Statur des 21-Jährigen bekommt dennoch einige Kratzer. Schuld ist eine obszöne Geste des Matchwinners.

Uefa ermittelt nach Eier-Jubel gegen Jude Bellingham

Bis tief in die Nachspielzeit liegt England gegen die Slowakei verdient mit 0:1 hinten. Dann kommt Bellinghams großer Auftritt. Als kaum mehr jemand an die Three Lions glaubt, nagelt er den Ball per Fallrückzieher zum Ausgleich ins Netz und rettet England so in die Verlängerung.

Nach seinem Traumtor breitet Bellingham vor den England-Fans die Arme aus, um die Ovationen entgegenzunehmen und aufzusaugen. Dabei ruft er selbstbewusst: „Wer sonst?“ Wenige Sekunden später legt der Mann von Real Madrid beim Jubeln nach - weit weniger elegant, aber genauso zielsicher. Der Shootingstar küsst erst seine rechte Hand, dann hält er diese provokant vor den Schritt. Und das direkt vor der slowakischen Bank.

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Ein Eier-Jubel, der für mächtig Wirbel sorgt - und Folgen für das Mittelfeld-Genie haben könnte. Der Uefa gefällt die obszöne Geste nämlich überhaupt nicht. In einem Statement gibt der europäische Fußballverband bekannt, dass eine Untersuchung aufgrund eines „möglichen Verstoßes gegen die Basisregeln des anständigen Benehmens“ eingeleitet wird. Dem Superstar droht jetzt sogar eine Sperre für das Viertelfinale.

Im Video: England ringt Slowakei nach Verlängerung nieder

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Juden Bellingham: Eier-Jubel galt Freunden

Bellingham selbst kann die ganze Aufregung nicht verstehen. „Das war ein Insider in Richtung ein paar meiner Freunde, die im Stadion waren”, schreibt er auf X. Er betont, dass er „nichts als Respekt für die Slowakei” habe und dafür „wie sie heute gespielt haben.“ Seinen Erklärungsversuch untermauert er mit zwei Emojis: einem roten X sowie einem gähnenden Gesicht. Alles also halb so wild und nur ein Witz unter guten Freunden? Viele sehen seinen Post nur als Ausreden.

Bellingham schießt gegen Kritiker: „Die Leute reden eine Menge Müll”

Noch völlig unter Strom knöpft sich der Real-Star gleich noch seine Kritiker in der Heimat vor. „Für England zu spielen, ist ein schönes Gefühl, aber der Druck ist groß, und die Leute reden eine Menge Müll”, sagt er nach dem 2:1-Sieg, den Harry Kane mit seinem Tor in der Verlängerung eintütet Eine verbale Klatsche an alle, die in den vergangenen Tagen immer wieder über ihn, sein Team und vor allem Trainer Gareth Southgate hergezogen hatten.

Bellingham weiter: „Es wird viel geredet. Und ich glaube, man muss das ein bisschen persönlich nehmen. Und in solchen Momenten ist es schön, es einigen Leuten heimzuzahlen.” Zumindest sportlich ist ihm das gelungen. Mit einigen Taten auf dem Platz wird Belingham jedoch immer mehr zur umstrittenen Figur. (pol/dpa)