Hunde unter TageÜben für den Ernstfall - Rettungshundestaffel trainiert im Schieferbergwerk
Es ist dunkel und eng im Schieferbergwerk Nuttlar – ein idealer Trainingsort für Rettungshunde. Unter Tage übt die Staffel Ruhrgebiet den Ernstfall, bei dem Sekunden zählen. Für Hund und Mensch ist der Einsatz Teamarbeit und echte Maloche.
Helfer ehrenamtlich im Einsatz
Es ist dunkel, nass und rutschig - im alten Schieferbergwerk in Nuttlar im Sauerland. Perfekte Gegebenheiten, um dort für den Ernstfall zu üben. Die Worte: „Such‘“ und „Hilf‘“ sind der Startschuss für Hündin Layla. Sie muss einen Menschen finden und das schnell. Immer in der Nähe ist ihre Hundeführerin Larissa Gehling. Aber im Schieferbergwerk kommt die 32-Jährige schnell an ihre Grenzen: Es ist zu eng. Layla muss allein weiter durch die engen Schlitze - echte Maloche unter Tage. Zweimal die Woche üben die Mitglieder der Rettungshundestaffel Ruhrgebiet ehrenamtlich für den Ernstfall.
Einsätze in stillgelegten Bergwerken
Das 14-köpfige Rettungsteam wird von Polizei, Feuerwehr oder dem Bergamt alarmiert. Zum Beispiel, wenn Menschen vermisst werden. Denn Hunde sind einfach schneller und sie können in Ecken suchen, in die Herrchen und Frauchen nicht kommen. Das stillgelegte Bergwerk ist eng, rutschig, nass und zappenduster. Perfekt für die Tiere, um zu lernen, über Geröll zu laufen. Außerdem sind diese Szenarien gar nicht so realitätsfern, denn immer mal wieder kommt es in stillgelegten Bergwerken vor allem im Ruhrgebiet zu Einsätzen.
Freiwilliger versteckt sich im dunklen Stollen
Mensch und Tier müssen alle zwei Jahre eine Prüfung ablegen, um als Rettungsstaffel anerkannt zu werden. Im Training gehen immer mindestens zwei Menschen mit einem Hund los. Damit es etwas zu suchen gibt, muss sich bei der Übung natürlich jemand verstecken. Das übernimmt für die ersten Hunde Christoph Wirtz. Für anderthalb Stunden bleibt er allein in der Dunkelheit liegen - bis die Hunde seine Witterung aufnehmen und ihn schließlich finden.
107 Jahre Dach- und Plattenschiefer
Meistens üben die Retter im Wald. Wenige Male im Jahr geht es aber in den Stollen, in dem wurde ab 1878 Dach- und Plattenschiefer abgebaut. 107 Jahre später fuhr der letzte Bergmann in die Nuttlarer Schiefergrube ein. Inzwischen ist es ein Besucherbergwerk - betrieben von Rainer Mengelers und seinem Bruder. Dass er auch tierische Gäste empfangen darf, ist für ihn zufällig entstanden. Denn er ist von der Bezirksregierung Arnsberg dazu verpflichtet worden, regelmäßig Rettungsübungen im Stollen durchzuführen. Bei einem Training, kamen dann auch mal Hunde zum Einsatz. Nach einem ganzen Tag im Stollen heißt es dann schließlich: „Schicht im Schacht!“
































