Ausnahmezustand legte Region lahmStillstand im Münsterland – 20. Jahrestag des Schnee-Chaos von 2005

von Stefan Efferth

Umgeknickte Strommasten, vereiste Straßen, tagelange Dunkelheit: Vor genau 20 Jahren wurde das Münsterland von einem Jahrhundert-Schneesturm getroffen. Tausende Menschen saßen im Kalten, der Verkehr brach komplett zusammen, ganze Orte waren vom Stromnetz abgeschnitten. Ein Winter, den niemand in der Region je vergessen hat.

Schnee legt Region lahm

Schneelast, die alles bricht: Strommasten lagen wie geknickte Streichhölzer im Schnee – genau dieses Bild bot sich vor 20 Jahren im Münsterland. Ein plötzlich einsetzender Wintereinbruch sorgte innerhalb kürzester Zeit für Stillstand. Straßen wurden zu Eispisten, Flughäfen machten dicht, Züge blieben einfach stehen. Im Münsterland herrschte Ausnahmezustand, wie ihn die Region noch nie erlebt hatte. Ganze Orte versanken im Dunkel, Tausende Haushalte hatten keinen Strom – manche bis zu sechs Tage lang. Insgesamt waren rund 250.000 Menschen zeitweise von der Versorgung abgeschnitten. Der Schaden lag bei rund 100 Millionen Euro.

„Schneebabys“ vom Münsterland

Einige Monate nach dem Schneesturm im Münsterland sollen ungewöhnlich vielen Babys zur Welt gekommen sein. „Schneebabys“ wurden sie genannt. Der Stromversorger RWE zahlte betroffenen Familien damals sogar 300 Euro. Dabei ist inzwischen klar: die Häufung ist lediglich auf normale Schwankungen zurückzuführen. Und dennoch ein schönes Ende nachdem das Münsterland im Schnee versank.