Zum ersten MalSo sieht der Kölner Rheindüker von innen aus
In Köln wird aktuell ein riesiger Tunnel gebaut. Nicht für Autos oder Fußgänger, sondern für Abwasser. Am Dienstag (29.07.) durften zum ersten Mal Pressevertreter durch den Tunnel gehen.

Köln baut für die Zukunft
Für die sichere Abwasserentsorgung entsteht in Köln aktuell ein Bauwerk der Superlative: der neue Rheindüker. In 29 Metern Tiefe fließt hier bald ein Großteil des Kölner Abwassers unter dem Rhein hindurch. Für Projektleiter Christian Heinze ist das ein „Jahrhundertbauwerk“, denn „die Stadt braucht dringend eine Ertüchtigung unserer Abwasserentsorgung von der linken Rheinseite auf die rechte Rheinseite.“ Rund einen Kilometer wird der neue Tunnel am Ende sein, der das Schmutzwasser zur Kläranlage bringen soll.
Es ist ein riesiges, aber notwendiges Projekt. Der alte Rheindüker ist aus dem Jahr 1928 und für die wachsende Millionenstadt Köln zu klein geworden. Außerdem können die Stadtentwässerungsbetriebe den alten Tunnel nicht richtig warten. Stattdessen müssen Taucher sich bei Problemen einen Weg durch die Fäkalien bahnen.

Hightech-Baustelle und Jahrhundertprojekt
Die Stadtentwässerungsbetriebe investieren rund 110 Millionen Euro in dieses zukunftsweisende Projekt. Seit Mai 2025 frisst sich die Tunnelbohrmaschine mit dem Namen Henriette unter dem Rhein hindurch. „Das Schneidrad vorn funktioniert wie eine große Flex und bohrt das Erdreich weg“, erklärt Heinze. Die Erde wird nach draußen abtransportiert, während runde Betonbauteile wie ein Schlauch in den Tunnel geschoben werden. Am Ende entsteht so ein Kanal, durch den bis zu 6.000 Liter Abwasser pro Sekunde fließen können – deutlich mehr als der bisherige, knapp hundert Jahre alte Rheindüker.
Nächste Woche steht der Durchbruch auf der anderen Seite bevor. Wenn alles wie geplant läuft, kann ab Ende 2028 Kölns Abwasser durch den neuen Rheindüker strömen.