Steigende Zahl psychischer ErkrankungenRekordstand bei Krankmeldungen – Beschäftigte in NRW haben fast 24 Fehltage
Husten, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen - immer mehr Beschäftigte in NRW melden sich krank. Neue Zahlen der Betriebskrankenkassen zeigen einen deutlichen Anstieg der Fehltage. Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen melden sich durchschnittlich 23,9 Tage pro Jahr krank. Das ist ein Rekordwert und liegt über dem Bundesdurchschnitt.
Krankschreibungen auf Rekordniveau
Noch nie seit den Corona-Maßnahmen wurden so viele Krankmeldungen registriert. Laut Betriebskrankenkassen fehlen Beschäftigte in Deutschland im Schnitt rund 22 Tage pro Jahr. NRW liegt mit fast 24 Tagen klar darüber. Besonders auffällig: Die regionalen Unterschiede sind groß. Während Beschäftigte in Bonn durchschnittlich rund 19 Tage fehlen, verzeichnet Herne mit rund 31 Fehltagen den deutschlandweiten Höchstwert.
Atemwege, Rücken, Psyche
Eine Analyse des Bayerischen Rundfunks und der Augsburger Allgemeinen zeigt, dass vor allem Atemwegsinfektionen für den starken Zuwachs verantwortlich sind – Corona, Grippe und Erkältungen führen die Liste an. Aber auch Muskel- und Skeletterkrankungen, wie Rückenschmerzen oder Arthrose sorgen für viele Krankmeldungen. Zudem steigt die Zahl psychischer Erkrankungen weiter an. Die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend: Laut Institut der Deutschen Wirtschaft kosteten die Fehltage die Arbeitgeber allein im August rund 82 Millionen Euro.
Blick der Arbeitgeber: Fehlzeiten mit Folgen
Dirk Wasmuth vom Arbeitgeberverband Köln betont die besondere Situation in Deutschland: „Deutschland ist das einzige Land in Europa, das ab dem ersten Tag der Krankschreibung eine vollständige Entgeltfortzahlung ermöglicht, ohne Karenztage und bis zu sechs Wochen.“ Zudem vermutet er in der telefonischen Krankschreibung eine abgesenkte Hemmschwelle.


































