Schule in GelsenkirchenJetzt nur noch halal in Schulkantine? Caterer wirbt mit Angebot für Muslime
An einer Gesamtschule in Gelsenkirchen gibt es nur noch Halal‑Fleisch. Schwein ist also komplett gestrichen. Statt breitem Angebot gilt: gegessen wird nach islamischen Regeln. Kritiker warnen vor religiösem Einfluss.
Zoff wegen Mensa-Essen
Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Doch in Gelsenkirchen kocht gerade die Stimmung. In einer Gesamtschule gibt´s nach den Schulferien in der Kantine nur noch vegetarisches oder halal Essen. Das arabische Wort steht für „erlaubt“. Für einige Muslime heißt das: Alles außer Schwein ist ok. Für andere muss das Tier auf islamische Weise geschlachtet sein. Es muss also ausbluten - in „Allahs” Namen. In Deutschland ist das in den meisten Fällen nur mit Betäubung erlaubt.
Kontroverse um Essensumstellung
Diese Umstellung sorgt für Diskussionen: Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide sieht darin keine Berücksichtigung der vielfältigen Gesellschaft, da andere Ernährungswünsche kaum Berücksichtigung fänden. Auch politisch wird die Maßnahme kritisiert – Vertreter wie die AfD-Politikerin Enxhi Seli-Zacharias werten das Angebot als mögliche Ausgrenzung nichtmuslimischer Kinder.
Das sagt der Caterer
Verantwortlich für das Mensa-Essen ist „Muttis Küche”. Laut der Chefin ist die Hälfte an der Gesamtschule Moslems. Der Caterer macht für neun Schulen in Gelsenkirchen die Kantine. Immer mit demselben Angebot: Nudel- und Salattheke, weitere vegetarische Alternativen und Fleisch. Das ist ausschließlich halal zertifiziert. Die Diskussion ist für die Betreiber viel Dampf um nichts. Schriftlich teilt die Betreiberin RTL WEST mit: „Es ist befremdlich zu sehen, wie politische Akteure versuchen, auf dem Rücken von Kindern Stimmung zu machen - statt sich mit den echten Herausforderungen im Schulalltag zu beschäftigen.”
Über das Thema haben wir mit Islamismusforscherin Susanne Schröter gesprochen.