Hirnschäden durch Kopfbälle
Tore köpfen wie Füllkrug - wie gefährlich ist das für Kinder?

TOOOOOOOOR!!!
So köpfen können, wie Niclas Füllkrug (31) - davon träumen vermutlich die meisten Nachwuchs-Fußballer. Schließlich hat der BVB-Star uns mit seinem Kopfball im EM-Spiel gegen die Schweiz den deutschen Gruppensieg gesichert. Doch Kopfbälle sind gar nicht mal so ohne - vor allem für Kinder!
Kopfbälle können Risiko für Demenz erhöhen
Bis zu 1.500 Kopfbälle pro Jahr absolvieren Profis Studien zufolge je nach Position, heißt es in einer Pressemitteilung des Universitätsklinikum Münster (UKM). Sauber ausgeführt mache ein Kopfball keine Probleme.
Allerdings: Wenn sich der Ballkontakt mit dem Kopf häuft, können „leichte Traumata des Gehirns auftreten, die dann negative langfristige Folgen im Sinne von kognitiven Einschränkungen haben und das Risiko für die Entstehung einer Demenz erhöhen können“, erklärt Dr. Matthias Pawlowski, Oberarzt in der Klinik für Neurologie am UKM, in der Mitteilung. Problematisch sei das vor allem bei Kindern.
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Kopfbälle in anderen Ländern teilweise für Kinder verboten
„Es gibt Hinweise, dass das sich entwickelnde Gehirn von Kindern anfälliger für Schäden in Folge von Schädel-Hirn-Traumata ist.“ Aus diesem Grund seien Kopfbälle in den USA und in England im Kinder- und Jugendfußball (bis 11 Jahre) teilweise sogar verboten. „Der DFB empfiehlt, dass der Kopfball nur dosiert eingesetzt werden soll, ein grundsätzliches Verbot gibt es hier aber nicht.“
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Wichtig zu wissen: Vor allem die Dosis sei ausschlaggebend, erklärt Pawlowski. Das bedeute, dass man dennoch Kopfbälle trainieren könne, allerdings vorsichtig. „Im Jugendsport können kleine und leichtere Bälle eingesetzt werden, man kann Flanken aus kürzerer Distanz und weniger scharf schießen und vor allem Kopfbälle nur sehr dosiert trainieren, also nicht zu viele auf einmal und mit ausreichenden Pausen dazwischen”, rät der Neurologe weiter. (akr)