Von wegen Innenstadt-SterbenDiese beliebte Kette will noch mehr Filialen in Top-Lage eröffnen

Passanten gehen während des verkaufsoffenen Sonntags durch die Innenstadt.
Volle Innenstädte statt Leerstand: Eine französische Kette setzt jetzt auf Expansion in Deutschlands Einkaufsstraßen.
Daniel Bockwoldt/dpa

Immer mehr Leerstand in deutschen Innenstädten? Dieser Einzelhändler will das ändern!
Schlechte Kauflaune, magere Umsätze, Insolvenzen: Der stationäre Handel hat es aktuell schwer. Eine Kette aber will die Lücken in den deutschen Innenstädten nutzen – und weiter expandieren.

Sportartikelhändler will über 60 neue Filialen eröffnen

Aus Deutschlands Innenstädten kamen in den vergangenen Jahren viele schlechte Nachrichten: Die Kauflaune der Menschen ist im Keller, die Umsätze dümpeln vor sich hin, bekannte Händler sind pleite und Leerstand prägt vielerorts das Bild. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Es gibt aber auch Gegenbewegungen: Jüngstes Beispiel ist der Sportartikelhändler Decathlon.

Mehr als 60 neue Filialen will das französische Unternehmen in Deutschland eröffnen – viele davon in Fußgängerzonen. „Aktuell haben wir 86 Filialen. In drei Jahren, also Ende 2027, sollen es mehr als 150 sein”, sagt Decathlon-Deutschland-Chef Arnaud Sauret. Geplant sei, bis zu 100 Millionen Euro in die Neueröffnungen und die Modernisierung bestehender Geschäfte zu investieren. Mehrere Tausend neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Höchstens 20 Minuten Fahrt zu Decathlon

Decathlon will mit dem Schritt näher an seine Kundinnen und Kunden rücken. Bislang hat das Unternehmen vor allem Läden, die auf großen Verkaufsflächen eine breite Produktpalette anbieten. Diese liegen aber meist außerhalb der Stadtzentren. In Top-Lagen findet man die Franzosen bislang nicht. Das soll sich nun ändern: Neben den großen Läden soll es künftig kleinere Geschäfte in Einkaufszentren und Fußgängerzonen geben - zum Teil mehrere in einer Stadt.

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Hier soll es die ersten Neueröffnungen geben

Noch in diesem Jahr sollen in Potsdam und in Hamburg neue Filialen entstehen. Weiter geht es vermutlich mit Filialen in Nürnberg, Freiburg, Rostock, Oberhausen und der Region Kassel. Zur Expansion nutzt Decathlon den aktuellen Leerstand in den Einkaufsstraßen: „Wir sind leider nicht überall in Deutschland präsent – obwohl wir wissen, dass wir eine größere Rolle spielen könnten. Zugleich gibt es in den Innenstädten sehr viele Gebäude, die einfach leer sind. Das ist unsere Gelegenheit“, sagt Expansionschef Stefan Kaiser.

Kreative Konzepte trotzen der Krise

Aber nicht nur Sportfachhändler zieht es zurück in die Innenstädte: MediaMarktSaturn will in diesem Jahr noch fünf sogenannte Smart-Märkte eröffnen – ein neues und kleines Ladenformat. Discounter wie Action, Tedi und Woolworth wollen ihr Filialnetz in den nächsten Jahren ebenfalls stark ausweiten. Der Elektronikhändler Coolblue plant bis 2029 mit 36 weiteren Filialen. Aktuell gibt es vier.

Bei zukunftsfähigen Konzepten im stationären Einzelhandel sind laut Eva Stüber vom Institut für Handelsforschung in Köln (IFH Köln) kreative Maßnahmen gefragt. Einige Marken zeigten das exemplarisch: „So ist beispielsweise Thalia nicht nur online stark unterwegs, sondern auch in den Innenstädten. Es werden neue Filialen eröffnet, Traditionsunternehmen weitergeführt und Filialen umgebaut.“
Darüber hinaus gebe es auch im herausfordernden Modemarkt Neueröffnungen: Marken wie Copenhagen, Hugo Boss oder Marc O‘Polo eröffnen Stüber zufolge Flagship-Stores.
Start-ups, Onlinemarken wie das Schmucklabel Purelei und die Accessoire-Firma Kapten & Son wollen ebenfalls weiter Filialen in Innenstädten eröffnen. (iga/dpa)

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