Wie ihr Vater jetzt an sie erinnertEmily (8) hat ein „komisches Gefühl” im Arm – elf Tage später ist sie tot

Die kleine Emily Smith starb im Alter von gerade mal acht Jahren.
Die kleine Emily starb im Alter von gerade mal acht Jahren.
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„Wir waren wie gelähmt vor Schock!”
Nach anstrengenden Wochen wollte Familie Smith aus Großbritannien einen entspannten Familienurlaub verbringen. Doch dieser endete in einer Tragödie. Denn Tochter Emily (8) hat plötzlich „ein komisches Gefühl” im Arm – Symptome einer schwerwiegenden Erkrankung, die ihr kurz darauf innerhalb weniger Tage das Leben nimmt.

Im Familienurlaub zeigt Emily plötzlich diffuse Symptome

Es ist der 25. Juli 2022, als Sarah und Andy Smith zusammen mit ihren Kindern Harry und Emily in den Sommerurlaub aufbrechen. „Die ersten paar Tage waren herrlich”, erklären Emilys Eltern in einem Beitrag auf einer Spendenplattform. Doch nach wenigen Tagen habe die Achtjährige plötzlich diffuse Symptome gezeigt: „Am 27. Juli bemerkten wir, dass Emily ihre rechte Hand kaum benutzte.” Emily habe erklärt, dass sie nur ein „komisches Gefühl” im Arm” habe. Doch „am nächsten Morgen, dem 28. Juli, wachte Emily auf und dieses seltsame Gefühl in ihrem Arm übertrug sich nun auf ihr rechtes Bein, und sie begann leicht zu hinken.” Zudem hätten ihre Eltern bemerkt, dass Emilys lächeln „leicht schief” gewesen sei.

Die besorgten Eltern hätten sich entschlossen, den Notruf zu wählen, der sie an das nächstgelegene Krankenhaus vermittelt habe. „Die Ärzte waren nicht übermäßig besorgt, da Emilys Symptome so mild waren und alle Tests normal ausfielen”, heißt es in der Spendenkampagne weiter. Nur der letzte Arzt habe sich „zur Beruhigung aller“ dazu entschieden, ein MRT bei Emily durchzuführen. Und genau das förderte die schockierende Diagnose zutage. „Die Untersuchung ergab einen Tumor tief in Emilys Gehirn.”

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Emily stirbt nur elf Tage nach der Diagnose Hirntumor

Schnell habe man im Addenbrooke’s Hospital in Cambridge mit den Vorbereitungen für eine Operation am Gehirn der Achtjährigen begonnen. Doch es war zu spät. Am Morgen des 2. August 2022 habe Emily plötzlich stark gelitten und begonnen, sich zu übergeben. Ihre Eltern erklären, dass der Tumor begonnen hatte, zu bluten – „Emily fiel ins Koma.” Trotz einer schnell eingeleiteten Not-OP sei es zu spät gewesen. „Der Tumor hatte sich festgesetzt und uns wurde das Undenkbare gesagt: Es könne nichts mehr getan werden und Emily werde sterben.”

Für sechs Tage habe man Emily in die Palliativpflege verlegt, bevor ihr kleines Herz am 8. August 2022 für immer aufgehört habe, zu schlagen – nur elf Tage nach der Diagnose.

„Uns wurde gesagt, es handele sich um ein diffuses Mittelliniengliom, einen hochgradigen, bösartigen Tumor, für den es keine Heilung gibt.”

Stiftung „Emilys Fund” soll Hirntumor-Forschung vorantreiben

Auf schmerzhafte Weise mussten Sarah, Andy und Harry Smith lernen, dass die Medizin ihre Grenzen hat. Doch den Schmerz über den Verlust ihrer Tochter und Schwester nutzen die drei als Antrieb, um Gutes zu tun. 2023 gründeten sie den „Emilys Fund”, eine Stiftung, mit der sie Geld für die Hirntumorforschung sammeln. „Die Forschung zur Suche nach einem Heilmittel muss dringend weiter gefördert werden. Krebs kann jeden treffen. Emily ist ein Beweis dafür”, heißt es in der Kampagne.

Doch auch abseits des Internets sammelt Emilys Familie Spenden. Papa Andy und Bruder Harry überwinden dabei immer wieder ihre eigenen Grenzen. Bruder Harry habe bereits den Scafel Pike, den höchsten Berg Englands bestiegen, sei 75 Kilometer vom Addenbrooke’s Hospital nach Hause geradelt und habe schwimmend eine Marathondistanz in einem 25-Meter-Becken bezwungen, heißt es in einem Artikel auf The Brain Tumour Charity.

Papa Andy und Bruder Harry gedenken Emily auf sportliche Weise

Die kleine Emily zusammen mit ihrem Papa Andy.
Die kleine Emily zusammen mit ihrem Papa Andy.
picture alliance / empics

Und auch in diesem Jahr haben sich Andy und Harry sportliche Herausforderungen überlegt, um Spenden zu sammeln und um an die kleine Emily erinnern.

Harry sei bereits mit dem Fahrrad 80 Kilometer durch Hertfordshire (Großbritannien) gefahren, bevor er laufend acht Kilometer zurücklegte. Dabei seien die Strecken keinesfalls zufällig gewählt gewesen. „Ich habe diese Herausforderung rund um die Zahl acht gewählt, da sie für uns eine ganz besondere Zahl ist. Emily war 8 Jahre alt, als sie am 8.8.2022 starb”, wird Emilys Bruder zitiert.

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Papa Andys Herausforderung steht hingegen noch bevor. Wie er in einer Spendenkampagne auf Just Giving erklärt, werde er zusammen mit Emilys Onkel beim Royal Parks Halbmarathon am 12. Oktober teilnehmen. Dabei werde er eine 23 Kilogramm schwere Weste tragen – so viel habe Emily bei ihrem Tod gewogen. Der Sun habe er zusätzlich verraten: „Ich werde mit ‚Emilys Dad‘ auf meiner Weste laufen und ich liebe es wirklich, wenn ich die Leute ‚Emilys Dad‘ anfeuern höre, wenn ich vorbeilaufe.“

„Auch wenn es für sie [Emily, Anm. d. Red.] zu spät ist, besteht die Mission darin, mehr Geld zu sammeln, anderen mehr Hoffnung zu geben und anderen Familien bessere Aussichten zu bieten.“

Verwendete Quellen: The Brain Tumour Charity/Emilys Funds, Just Giving, The Sun