Jeder Stich muss sitzen!: Für dieses Tattoo braucht es blindes Vertrauen
Igor Mikhailov ist Tattoo-Künstler aus Russland. Und das obwohl er blind ist! Seit er ein Kind ist, hat sich seine Sehfähigkeit verschlechtert. Doch trotzdem geht er neben seiner Arbeit als Tennisspieler in der russischen Nationalmannschaft seiner Leidenschaft nach. Mit besonderen Schablonen sticht er die Nadel unter die Haut. Dahinter steckt viel Training. Seine Kunstwerke sind einzigartig. Bei den Kunden ist er sehr beliebt, wie ihr im Video seht!
Tattoo-Künstler Igor Mikhailov sticht hier gerade nur nach Gefühl, denn der 38-Jährige ist blind!
„Als ich ungefähr acht Jahre alt war, hat sich mein Sehvermögen ganz stark verschlechtert. Es war schon immer schlecht, aber vor kurzem wurde es, selbst für meine Verhältnisse, immer schlechter. Im Grunde genommen, sehe ich wie eine Person mit Sehbehinderung. Ich erinnere mich aus meiner Kindheit daran, wie alles ungefähr aussehen sollte. Und die visuellen Bilder, die ich heute habe, schaffe ich mithilfe meiner Vorstellungskraft und meinen Erinnerungen. Anders gesagt, was ich mir vorstelle, ist weitaus schärfer, als das was ich wirklich sehen kann.“
Monatelang hat Igor auf künstlicher Haut und Silikon geübt zu tätowieren. Schablonen helfen ihm dabei.
Denn einen Kreis zum Beispiel kann er nicht zeichnen.
,,Meine Technik ist einzigartig. Erstens benutze ich Schablonen. Zweitens, hab ich keine visuelle Kontrolle. Durch diese Unsicherheiten musste meine eigene Technik entwickeln. Aktuell bin ich wahrscheinlich die einzige Person, die blind tätowiert, weil ich schon sehr viele Erfahrungen habe.“
Die Tattoos zeigen Wörter in Blindenschrift. Das hier bedeutet „Liebe“. Seine Kunden wollen unbedingt zu ihm – gerade weil er blind ist.
Alexandra, Kundin
,,Das ist etwas, dass mich beeindruckt und begeistert. Davon möchte man anderen erzählen.
Deshalb wollte ich ein Teil dieser großen und sehr coolen Geschichte sein.“
Igor liebt das Tätowieren und kann so seiner Kreativität freien Lauf lassen - und das geht definitiv unter die Haut!
Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherche, Reuters