Iris Stalzer schwebt nicht mehr in Lebensgefahr!Polizei gibt Update: Tochter war für Messerangriff verantwortlich!

Polizei bringt Licht ins Dunkel!
Denn im Rahmen einer Pressekonferenz geben die Ermittler Antworten auf bisher ungeklärte Fragen. Nach dem Messerangriff auf die designierte Bürgermeisterin der Stadt Herdecke nimmt die Polizei einen familiären Hintergrund an, und der bestätigt sich auch: Iris Stalzer belastet in einer Vernehmung ihre eigene Tochter!
Aktueller Stand zum Messerangriff

Die bei einem Messerangriff schwer verletzte designierte Herdecker Bürgermeisterin Iris Stalzer (SPD) ist von ihrer Tochter niedergestochen worden. Das teilen die Ermittler bei der Pressekonferenz mit. Stalzer habe bei einer Vernehmung die 17-Jährige belastet, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Warum es zu dem Angriff kam, das ist bisher noch unklar: „Die Motivlage ist Gegenstand der Ermittlungen, es gab familiäre Streitigkeiten”, erklärt ein Ermittler. Die Kommunalpolitikerin sei inzwischen außer Lebensgefahr.
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Die Ermittler finden bei der Durchsuchung des Hauses der niedergestochenen neuen Herdecker Bürgermeisterin Iris Stalzer (SPD) die mutmaßlichen Tatwaffen. In einem Zimmer seien zwei Messer entdeckt worden, sagt der Leiter der Mordkommission, Jens Rautenberg. Außerdem hätten die Ermittler Bekleidung gefunden, die vermutlich eines der Kinder zur Tatzeit getragen habe. Die Tat soll sich im Keller des Hauses ereignet haben. Danach habe sich die verletzte Iris Stalzer offenbar noch ins Erdgeschoss geschleppt, wo die Einsatzkräfte sie in einem Sessel sitzend vorgefunden hätten, erklären die Ermittler.
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Im Video: Bürgermeisterin Iris Stalzer bei Messerangriff schwer verletzt
Das ist in Herdecke passiert
Die 57-Jährige ist am Dienstag lebensgefährlich verletzt in ihrem Wohnhaus gefunden worden. Laut Sicherheitskreisen erlitt Iris Stalzer mehrere Messerstiche in den Oberkörper. Ein Rettungshubschrauber brachte die frisch gewählte Bürgermeisterin in eine Klinik, wo sie umgehend intensivmedizinisch behandelt wurde. Die Ermittlungen einer Mordkommission dauern an. Bis in den späten Dienstagabend sichern Ermittler am Tatort Spuren.

Die Tochter selbst setzt den Notruf ab und meldet einen Raubüberfall, bei dem ihre Mutter vor dem Haus verletzt worden sei. Vor Ort stellen die Beamten aber aufgrund der Spurenlage fest, dass es keinen Überfall vor dem Haus gegeben haben kann. Beide Kinder kommen am Tattag in Polizeigewahrsam, wie die Ermittler mitteilen.
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Tochter kommt nicht in Untersuchungshaft
Nach dem Angriff kommt die tatverdächtige Tochter nicht in Untersuchungshaft. Die dafür nötigen Haftgründe lägen nicht vor, sagt Oberstaatsanwalt Bernd Haldorn in Hagen bei der Pressekonferenz. „Rein rechtlich gehe ich von gefährlicher Körperverletzung aus“, sagt Haldorn. Gegen ein Tötungsdelikt als Tatbestand spreche, dass die Tochter selbst den Notruf gewählt habe. Der Zustand der Verletzten sei nach aktuellen Erkenntnissen besser als zunächst angenommen, führt der Staatsanwalt bei der Pressekonferenz fort.
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Im vorliegenden Fall kämen als mögliche Haftgründe lediglich Flucht- oder Wiederholungsgefahr in Betracht, erklärt der Oberstaatsanwalt. Eine Fluchtgefahr sei bei einer 17-Jährigen ohne eigene finanzielle Mittel nicht zu begründen, sagt der Oberstaatsanwalt. Für den Vorwurf der Wiederholungsgefahr würden bei Jugendlichen besonders hohe Anforderungen gelten, weshalb auch hier kein Haftgrund vorliege.
Rolle des Sohnes noch unklar – Zeuge oder Mittäter?

Beide Adoptivkinder der Kommunalpolitikerin leben mit in dem Wohnhaus in Herdecke, erklärt Jens Rautenberg von der Mordkommission. Der 15 Jahre alte Junge und die 17 Jahre alte Tochter seien bereits polizeibekannt gewesen, sagt Polizeidirektorin Ursula Schönberg. Sowohl die Tochter als auch der Sohn seien noch nicht vernommen worden. Inwieweit der Junge Zeuge der Tat war oder Beihilfe geleistet hat, das müsse noch ermittelt werden, erzählt Oberstaatsanwalt Haldorn am Mittwoch bei der Pressekonferenz.
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Kinder von Stalzer sollen an das Jugendamt übergeben werden
Im Fokus müsse nun auch die weitere Unterstützung der Familie durch die Behörden stehen, so die Polizei bei der Pressekonferenz. Die Tochter solle deshalb ebenso wie der nach der Attacke zunächst in Gewahrsam genommene 15-jährige Sohn von der Polizei entlassen werden. Die Kinder sollen an das Jugendamt übergeben werden. (anr)
Verwendete Quellen: Staatsanwaltschaft Hagen, Polizei Hagen, dpa