Tipps vom Finanz-Experten Hermann-Josef Tenhagen
Angestellt oder selbstständig: Wie ihr am besten für die Rente vorsorgt!
Alles save fürs Alter mit dem neuen Rentenpaket?
Die Ampelregierung hat nun das große Rentenpaket auf den Weg gebracht – doch was heißt das jetzt für mich? Ist meine Rente damit gesichert oder muss ich jetzt trotzdem noch was tun?
Von 48 Prozent Rentenniveau lässt sich schlecht leben
So viel vorweg: Ihr müsst noch was tun! „Die Rente ist nicht gesichert, aber uns Babyboomern ist jetzt gesagt worden: Unsere Rente wird jedenfalls nicht fallen verglichen mit heute“, erklärt Hermann-Josef Tenhagen von Finanztip. Beschlossen hat die Ampelregierung, dass die Rente auch künftig mit den Löhnen in Deutschland steigen soll. Das Rentenniveau soll dafür bei 48 Prozent fixiert werden, zudem soll ein Generationenkapital aus Bundesmitteln am Aktienmarkt angelegt werden. Aus dessen Zinserträgen soll der künftige Beitragsanstieg abgebremst werden.
Von einem Rentenniveau von 48 Prozent lässt sich allerdings schwerlich im Alter leben. „Man muss auf jeden Fall zusätzlich etwas tun. Das wird in Zukunft auch so sein. Und ich kann all den Jüngeren nur raten, tatsächlich damit anzufangen, Geld auf die Seite zu legen, in ETFs anzusparen, irgendwas zu machen.“
Aber was kann ich als Angestellter am besten tun?
Hier rät der Experte: „Wenn ich als Angestellter Geld für die Altersvorsorge von meinem Chef bekomme, von der Firma, dann sollte ich das in jedem Fall auch wahrnehmen. Da gibt es seit einigen Jahren ja eine Neuregelung. Ich kann in jedem Fall eine betriebliche Altersvorsorge machen und der Chef muss auch mindestens 15 Prozent dazutun, wenn ich Geld aus meinem Einkommen für die Altersvorsorge einsetze.“ Das sei aber nicht genug. Der Chef sollte vielleicht 25 Prozent noch mehr dazu tun, damit das eine lukrative Altersvorsorge ist, so Tenhagen. Die andere Variante sei immer auf lange Sicht das Besparen eines Aktienindexes. „Nicht irgendwelche Spezialaktien, sondern so etwas, was über 15 oder 20 Jahre in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich immer funktioniert hat.“ Gemeint ist hier zum Beispiel der Aktien-ETF MSCI World.
Was kann ich als Selbstständiger am besten machen?
Auch Selbstständige können natürlich auf eigene Faust in einen solchen Index investieren. Das rät auch der Experte: „Wenn Sie jetzt 35 sind, dann ist es sehr, sehr lange hin bis zur Rente. Und als Selbstständiger oder Selbstständige möchten Sie vielleicht zwischendurch auch mal an das Geld herankommen können, weil Sie die Nachbarfirma kaufen können. Oder weil es zwei Jahre schlecht läuft und Sie das Geld schlicht brauchen? Auch da würde ich empfehlen, mit einem Aktienindex-Fonds zu arbeiten.“ Alternativ kann man auch eine Rürup-Rente zum Beispiel besparen. „Da kann man ja sehr viel Geld hereinstecken und profitiert dann von den Steuervorteilen.“, so Tenhagen. Später muss man dafür Steuern zahlen.
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