20 Jahre nach Jahrhundert-KatastropheGedenken an Tsunami-Opfer von Indonesien bis Thailand

ARCHIV - Ein Tsunami zerstört am 29.12.2004 am Strand gelgene  Bungalows auf der Insel Phi Phi in Thailand (Archivfoto vom 28.03.2005). Bei der furchtbaren Tsunami-Katastrophe von  2004 kommen am zweiten Weihnachtstag mehr als 230.000 Menschen ums Leben. Gewaltige Flutwellen verwüsten innerhalb weniger Stunden die Küsten des Indischen Ozeans. Auslöser ist ein schweres Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra. Mindestens1,5 Millionen Menschen werden obdachlos. Foto: EPA/ STRINGER (zu dpa-Themenpaket: "Chronologie der Flutkatastrophe in Südasien 2004" vom 23.12.2009)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Beim Tsunami 2004 starben rund 230.000 Menschen.
dpa, Stringer

„Wir vermissen sie und wir wissen noch immer nicht, wo sie sind!”
20 Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean haben Menschen von Indonesien bis Thailand an die rund 230.000 Todesopfer der Katastrophe erinnert. In der indonesischen Provinz Aceh versammelten sich Tausende Bewohner am Donnerstag zum Gebet in einer Moschee in Banda Aceh, viele suchten später Massengräber auf. Weinend legten sie dort Blumen ab.

Über 14.000 unidentifizierte Tsunami-Opfer bei Banda Aceh begraben

Allein in Ulèë Lheuë, einem Vorort von Banda Aceh, liegen mehr als 14.000 unidentifizierte Tsunami-Opfer begraben. Es ist nur eines von mehreren Massengräbern in Banda Aceh, der Hauptstadt der Provinz Aceh. Das Gebiet gehörte zu den Gegenden, die besonders hart von der Naturkatastrophe getroffen wurden.

„Wir vermissen sie und wir wissen noch immer nicht, wo sie sind“, sagte ein Trauernder, Muhamad Amirudin. Er verlor vor 20 Jahren zwei seiner Kinder durch den Tsunami. Ihre Leichen wurden nie gefunden. „Wir wissen nur, dass wir jedes Jahr die Massengräber in Ulèë Lheuë und Siron besuchen.“ Amirudin ist mit seiner Frau gekommen. „Dieses Leben ist nur temporär, also tun wir unser Bestes, um für andere nützlich zu sein“, erklärte er.

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Epizentrum des Seebebens lag vor Sumatra

Am 26. Dezember 2004 kam es im Indischen Ozean zu einem mächtigen Seebeben der Stärke 9,1, das Epizentrum lag vor der indonesischen Insel Sumatra. Der dadurch ausgelöste Tsunami kostete rund 230.000 Menschen in einem Dutzend Ländern das Leben. Bis nach Ostafrika reichten die verheerenden Flutwellen. Allein in Indonesien gab es mehr als 170.000 Tote, besonders stark betroffen waren auch Thailand, Sri Lanka und Indien. Rund 1,7 Millionen Menschen wurden obdachlos.

In Thailand versammelten sich Menschen zu einer Gedenkzeremonie in Ban Nam Khem, einem kleinen Fischerdorf in der Provinz Phang Nga, das damals hart getroffen wurde. Trauernde vergossen Tränen und trösteten einander, während sie Blumen an einem Denkmal niederlegten. (AP/bst)