SEK stürmt Wohnung des Verdächtigen
Zuhälter täuscht 17-Jähriger die große Liebe vor und zwangsprostituiert sie

Weil er eine 17-Jährige dazu gebracht haben soll, sich mehrfach für ihn zu prostituieren, ist ein 35 Jahre alter Mann in Hamburg festgenommen worden. Der Verdächtige soll dem Mädchen im Sommer 2020 zunächst eine Liebesbeziehung vorgetäuscht und sie dann gewaltsam zur Prostitution gezwungen haben.
Hilfsorganisation hilft
Wie die Polizei am Freitag in Hamburg mitteilte, musste die junge Frau alle Einnahmen an den mutmaßlichen Zuhälter abgeben. Erst nachdem sich die heute 19-Jährige an eine Hilfsorganisation gewandt hatte, konnte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erwirken.
„Es kann für einige Opfer wichtig sein, sich zunächst an Opferschutzorganisationen zu wenden, da sie als Aufklärer zwischen Opfer und Polizei dienen. Wenn jemand direkt zur Polizei geht, gibt es eine Strafverfolgungspflicht“, erklärt die Pressesprecherin der Polizei Hamburg, Nina Kaluza, im Gespräch mit RTL Nord. „Opferschutzorganisationen können Chancen und Risiken einordnen und den Weg der Strafanzeige gemeinsam mit dem Opfer begleiten.“
SEK nimmt 35-Jährigen in seiner Wohnung fest
Mit dem Haftbefehl durchsuchte die Polizei am Donnerstag (5. Mai) die Wohnung des Verdächtigen in Rothenburgsort sowie zwei weitere Wohnungen in Barmbek-Süd und Niendorf, wo er wohl die Prostitution betrieb. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) konnte den 35-Jährige in seiner Wohnung festnehmen.
Ermittler stellen Bargeld und Schmuck sicher
In der Niendorfer Wohnung trafen die Ermittler zudem zwei Frauen an. Die Polizei nahm die Frauen wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts vorläufig fest. Zudem beschlagnahmten die Ermittler Datenträger und größere Mengen an Dopingmittel.
Die Staatsanwaltschaft hatte zudem einen Arrestbeschluss über 225.000 Euro erlassen, in diesem Zusammenhang wurden Vermögenswerte wie mehr als 6.600 Euro Bargeld, Schmuck und eine hochwertige Armbanduhr sichergestellt. (dpa/nfi)