Horror-Unfall mit zwei Toten bei Spaß-Ausflug mit BaggerZeltlager-Drama in Toppenstedt: Feuerwehrleute mussten offenbar eigene Kinder retten

Feuerwehrleute trösten eine Person auf einem Fußballfeld nach dem tödlichen Unfall in Toppenstedt (Landkreis Harburg)
Retter der Feuerwehr kämpften für das Überleben der verletzten Kinder und betreuten Angehörige, von denen wohl selbst einige Feuerwehrleute waren.
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Kinder in Not, und einige davon die eigenen! Der Einsatz in Toppenstedt war für die Feuerwehrkräfte besonders schrecklich!
Ein Bagger-Ausflug während eines Zeltlagers im niedersächsischen Toppenstedt endete am Samstag in einer Katastrophe: Ein Junge (5) und ein Mann (39) starben. Zehn weitere Kinder wurden verletzt, mittlerweile sind sie außer Lebensgefahr. Jetzt wird klar: Die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr mussten teilweise ihre eigenen Kinder retten!

Radlader-Unfall bei Spaß-Ausflug in Toppenstedt: Im Zeltlager waren Kinder der Feuerwehr

HANDOUT - 24.06.2023, Niedersachsen, Toppenstedt: Polizeibeamte stehen neben einem Bagger nach einem Unfall auf einem Feldweg. Bei einem Unfall während einer Ausflugsfahrt mit einem Bagger sind im Landkreis Harburg ein Kind und ein Erwachsener gestorben. Zehn weitere Kinder wurden nach Feuerwehrangaben am Samstagabend zum Teil schwer verletzt. Foto: Polizei Harburg/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Mit diesem Radlader (links) passierte der folgenschwere Unfall.
js nic, dpa, Polizei Harburg

In dem Zeltlager waren offenbar auch Kinder von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die bei dem Einsatz geholfen hat. Sie haben ihre eigenen Kinder retten müssen. Das berichtet die Bild.

Schon kurz nach dem Unfall hatte die Feuerwehr den Einsatz, an dem laut Behördenangaben 170 Retter beteiligt waren, als hochemotional bezeichnet. „Das ist immer die Horrorvorstellung, wenn Kinder betroffen sind. Hier haben sich schon schreckliche Szenen abgespielt“, sagte Mathias Wille, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Harburg. „Eltern mussten daran gehindert werden, zur Unfallstelle zu laufen.“

Der schreckliche Unfall passierte, als ein paar Kinder mit ihren Vätern einen Ausflug mit einem Radlader machten. Zum Spaß wurden sie in einer großen Gitterbox schauffiert, die von dem Bagger über einen Ladearm in ca. drei Meter Höhe gehievt wurde. Die Box stürzte plötzlich ab – und krachte auf den Asphalt. Ein Junge (5) und ein Mann (39) starben, weitere 10 Kinder erlitten zum Teil schwerste Verletzungen.

Bis zum Sonntagvormittag war zunächst nicht klar, ob die verletzten Kinder das Unglück überleben würden. Dann vorerst die Entwarnung: Alle 10 Kinder sind außer Lebensgefahr.

Polizei ermittelt nach Radlader-Unfall gegen den Fahrer wegen fahrlässiger Tötung

24.06.2023, Niedersachsen, Toppenstedt: Ein Bestattungswagen fährt an der Unfallstelle. Bei einem Unfall während einer Ausflugsfahrt mit einem Bagger sind im Landkreis Harburg ein Kind und ein Erwachsener gestorben. Zehn weitere Kinder wurden nach Feuerwehrangaben am Samstagabend zum Teil schwer verletzt. Foto: Philipp Schulze/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Bestatter von zwei Leichenwagen holten die tödlich verletzten Opfer ab.
phs, dpa, Philipp Schulze

Das kleine Dorf am Rande der Lüneburger Heide ist geschockt über den Vorfall.

Gegen den 44 Jahre alten Fahrer, ebenfalls Teilnehmer des Zeltlagers und selbst Vater werde laut Polizei ermittelt. Wie die Bild ebenfalls berichtet, hätte die Polizei ausgemessen, dass der Fahrer das Fahrzeug erst nach 18,8 Metern zum Stehen gebracht hat.

Das Zeltlager war von Vätern als gemeinsame Aktivität mit ihren Kindern privat organisiert worden.

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Für die Retter war es "einer der schwierigsten Einsätze überhaupt"

Der Einsatz sei für die Rettungskräfte einer der schwierigsten überhaupt gewesen, sagte ein Notfallseelsorger. Wenn Kinder zu Schaden kommen, sei dies emotional generell immer sehr belastend für die Einsatzkräfte - viele von ihnen seien auch selbst Eltern. „Es zehrt sehr, was man erlebt“, sagte der Seelsorger. Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute, 60 Rettungskräfte und 30 Polizisten bis in die Nacht im Einsatz. (dpa/ lmc)