Premiere! Eine Frau ist am Sonntag die „Unbestechliche“
Wimbledon und das große Geld: Gab es Wettmanipulationen?

Im Rahmen des Tennis-Klassikers in Wimbledon werden zwei Hinweise zu möglichen Spielmanipulationen untersucht. Einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Die Welt“ bestätigte die Internationale Tennis-Untersuchungsbehörde (ITIA) dem SID am Samstag. Laut Welt hatte es bei zwei Erstrundenmatches auffällige Live-Wetten gegeben - eine Partie im Herren-Doppel, eine im Herren-Einzel mit einem deutschen Profi. Der Verdacht richte sich jedoch auf dessen Gegner.
Wettmanipulation? "Warnung allein kein Beweis"
Diese Details wollte die ITIA aber nicht kommentieren. Die zwei Warnungen seien der ITIA von der Wettindustrie übermittelt worden. „Jeder Alarm, der der ITIA gemeldet wird, wird aufgezeichnet, bewertet und als Indikator dafür weiterverfolgt, dass etwas Unangemessenes passiert sein könnte", teilte die Untersuchungsbehörde mit, betonte aber: „Es ist wichtig zu beachten, dass eine Warnung allein kein Beweis für Spielmanipulation ist."
Normalerweise treten Spielmanipulationen eher bei kleineren Turnieren auf. Nicht auf der großen Bühne in London.
Männerfinale in Wimbledon wird von Frau geleitet
Dort kommt es am Sonntag zu einer sehr viel schöneren Premiere: Die kroatische Tennis-Schiedsrichterin Marija Cicak wird als erste Frau in der Geschichte von Wimbledon das Herrenfinale leiten. Das gab der All England Club am Samstag bekannt.
Im Finale der 134. Auflage spielt der Weltranglistenerste Novak Djokovic um seinen 20. Grand-Slam-Erfolg, der Serbe trifft am Sonntag (15.00 Uhr) auf den Italiener Matteo Berrettini. Cicak hatte 2014 in Wimbledon das Damenfinale geleitet und war bereits bei drei Olympischen Spielen im Einsatz.
Das Damen-Finale am Samstag zwischen der Weltranglistenersten Ashleigh Barty (Australien) und der Tschechin Karolina Pliskova leitet hingegen der Brite James Keothavong. Er sah Barty in drei Sätzen siegen (6:3, 6:7 (4:7), 6:3). Es war das erste Damenfinale seit 2012, das wieder über die volle Distanz ging. (ana/sid)