Anwalt von Nancy Crampton Brophy will in Berufung gehen
Autorin von "Wie man seinen Ehemann tötet" zu lebenslanger Haft wegen Mord an ihrem Ehemann verurteilt

Sie schrieb ein Essay mit dem Titel „Wie man seinen Ehemann tötet“ – und soll dann ihren Ehemann tatsächlich umgebracht haben: Groschenromanautorin Nancy Crampton Brophy. Vor einem Gericht im US-Bundesstaat Oregon wurde sie jetzt zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Motiv für ihre Tat soll Habgier gewesen sein.
Mord aus Habgier
Frühestens nach 25 Jahren kann die 71-Jährige einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung stellen. Die Jury-Mitglieder sahen es als erwiesen an, dass die Schriftstellerin ihren damals 63-jährigen Mann 2018 in seiner Kochschule erschossen habe. Er war Koch und Lehrer.
Zwei Kugeln trafen Daniel ins Herz, er starb. Das Motiv von Brophy laut Urteil: Sie wollte seine Lebensversicherung in Höhe von 1,5 Millionen Dollar (ungefähr 780.000 Euro) einstreichen, um damit ihren Lebensstil aufrechtzuerhalten. Denn ihre Bücher brachten nicht mehr so viel ein wie früher.
Zeugen sahen sie vor Kochschule
Bilder einer Straßenüberwachungskamera zeigen sie, wie sie sich zur Zeit der Schüsse in der Nähe der Kochschule aufhielt. Auch eine Schusswaffe soll sie gekauft haben, die allerdings kurz nach der Tat verschwand. Zu „Recherchezwecken“, gab sie an. Für einen Roman, den sie nie beendete.
Ironischerweise schreibt sie in ihrem 2011 erschienen Essay „Wie man seinen Ehemann tötet“ noch davon, dass man besser keine Schusswaffe benutze. Diese seien „laut, stiften Unordnung und erfordern einiges Geschick“. In dem kurzen Text wägt die Autorin Pros und Kontras ab: „Scheidung ist teuer, und wollen Sie wirklich Ihren Besitz aufteilen?“, soll es laut „CNN“ darin heißen. Das Essay ließ das Gericht jedoch explizit als Beweismittel nicht zu.
Anwälte wollen in Berufung gehen
Der Anwalt von Nancy Crampton Brophy will in Berufung gehen. „Nancy und Daniel hatten bis zum Schluss eine gesunde und lebhafte Ehe“, sagt er. Doch, ob es noch Chancen auf einen Freispruch gibt, ist mehr als fraglich. (eon)