Wer wenig Strom verbraucht, zahlt trotzdem drauf

Das ist wirklich nicht gerecht: Wer umweltbewusst lebt und wenig Strom verbraucht, wird von seinem Stromanbieter stärker zur Kasse gebeten.
Weniger Strom verbrauchen, aber mehr dafür zahlen. Was unlogisch klingt, findet in der Realität durchaus statt. Denn wie das unabhängige Verbraucherportal Verivox ermittelt hat, müssen Stromkunden mit niedrigen Verbräuchen bis zu 22 Prozent mehr für ihre Energie bezahlen. Der Grund dafür ist die bei den Versorgern gängige Aufteilung von Stromtarifen in den Arbeitspreis pro Kilowattstunde (kWh) und eine monatliche Grundgebühr. Diese feste Gebühr fällt bei einer niedrigen Kilowattstundenanzahl deutlich stärker ins Gewicht als bei hohen Verbräuchen.
Spar-Tipp: Strom-und Gasanbieter wechseln und dabei jährlich Geld sparen!
Eine Beispielrechnung zeigt: Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom liegt für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh bei durchschnittlich 24,60 Cent pro Kilowattstunde. Diese Verbrauchsstufe entspricht einer dreiköpfigen Familie. (Dabei handelt es sich allerdings um einen Durchschnittswert, der je nach Lebensstil und Geräteausstattung eines Haushaltes stark schwanken kann).
Bis zu 30,09 Cent pro Kilowattstunde
Ein klassischer Ein-Personen-Haushalt hat einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2.000 kWh, wobei auch hier natürlich große Unterschiede im persönlichen Verbrauchsverhalten auftreten können. Bei einem jährlichen Verbrauch von 2.000 kWh liegt der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom derzeit schon bei 26,43 Cent pro Kilowattstunde.
Noch deutlich höhere Preise ergeben sich bei einem Verbrauch von 1.000 kWh pro Jahr. Ein solch geringes Verbrauchsvolumen fällt bei äußerst sparsamen Haushalten oder bei zusätzlichen Stromzählern in Treppenhäusern, Garagen oder Schuppen an. Hier liegen die durchschnittlichen Kosten bei satten 30,09 Cent pro Kilowattstunde.
Was kann man tun? Die Antwort ist simple: Wer wenig Strom verbraucht, sollte in einen Stromtarif wechseln, der eine möglichst niedrige oder gar keine Grundgebühr hat. Einige Stromtarife haben auch unterschiedliche Verbrauchsstufen, bei denen sich Arbeits- und Grundpreis je nach Verbrauch ändern. Hier lohnt es sich zu prüfen, ob man auch tatsächlich in der korrekten Verbrauchsstufe eingeordnet wurde.