Nach Äußerung über sterbene Kinder

Wegen Shitstorm: Karin Prien löscht Twitter-Account

Karin Prien, umstrittener Twitter-Beitrag
Karin Prien, umstrittener Twitter-Beitrag
Christian Charisius/Screenshot, dpa/twitter, rtl

Eine Äußerung von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Karin Prien sorgte in den vergangenen Tagen für einen massiven Shitstorm auf Twitter. Jetzt hat die 56-Jährige ihre Konsequenzen gezogen und ihren Account auf dem Kurznachrichtendienst gelöscht.

"Dieser Account exisitert nicht"

Das Profil von Karin Prien existiert nicht mehr auf Twitter.
Das Profil von Karin Prien existiert nicht mehr auf Twitter.
RTL Nord, RTL Nord, RTL Nord

Es sind Anfeindungen, denen sich Karin Prien offenbar nicht mehr stellen möchte. In den vergangenen Tagen tobte ein Shitstorm bei Twitter gegen die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein. Prien hatte einer Frau geantwortet: "Bitte differenzieren: Kinder sterben. Das ist extrem tragisch. Aber sie sterben mit COVID_19 und nur extrem selten wegen COVID_19." Viele Twitter-User werfen der Politikerin Empathielosigkeit vor. Es folgten Beleidigungen und auch Rücktrittsforderungen. Der Hashtag #Prienruecktritt trendet. Andere verteidigten Priens Wortmeldung. Nun hat die Politikerin ihren Account deaktiviert. Zuvor hat die SHZ berichtet.

Auslöser: Tweet über tote Kinder

Auslöser der Debatte auf dem sozialen Medium war der Tweet einer Nutzerin: „Wir haben in den letzten 4 Wochen 17 tote Kinder gehabt. 17 - in VIER Wochen. Und es geht immer schneller. Bis Oktober 21 hatten wir 27 tote Kinder, seit Oktober 38. Also in 4,5 Monaten mehr als in 18 Monaten. Insgesamt sind 65 Kinder verstorben. FÜNFUNDSECHZIG“. Karin Priens Kommentar hier differenzieren zu müssen, brachte die User-Wut-Welle ins Rollen.

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Ministeriumssprecher veröffentlicht Statement

Über den Account von Ministeriumssprecher David Ermes veröffentlicht die Politikerin ein Statement zur Deaktivierung ihres Accounts. Darin schreibt sie, dass sie Bedenkzeit brauche, ob und wie sie Twitter weiterhin als Kommunikationsmedium nutzen werde und außerdem: „Bei meinen vielen Terminen im Land, in den Schulen, mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedenster Interessen erlebe ich eine andere Kultur. Auch kritisch und mit anderen Vorstellungen von den richtigen Lösungen, aber zivilisiert und mit Respekt im Umgang und an guten Lösungen interessiert“.

Doch obwohl sich Prien aus der Debatte zurückgezogen hat, geht die Diskussion und der Shitstorm auf Twitter weiter. Einige User werfen der Politikerin vor sich der Verantwortung zu entziehen. (cto)