Tatort Gemüseabteilung
Warum die Polizei in diesem Supermarkt in Bad Bramstedt auf Streife geht

Polizeioberkommissar Christian Schmok ist im Einsatz. Sein Einsatzort: Ein Supermarkt in Bad Bramstedt. Mitten zwischen Obst, Gemüse und der Wurstabteilung greift er an. Sein Ziel: Unbedarfte Supermarkt-Besuchende auf ihre Leichtsinnigkeit ansprechen.
Polizist: Wo befindet sich Ihr Portemonnaie?
„Ich geh‘ mal davon aus, dass ihr Portemonnaie nicht in der Tasche im Einkaufswagen liegt, sondern in ihrem Rucksack steckt.“ Christian Schmok spricht eine Kundin im Supermarkt an. Die ist verdutzt und nickt: Ihr Portemonnaie befindet sich tatsächlich im Rucksack, den sie auf ihrem Rücken trägt. Aber genau das ist der falsche Ort für die Geldbörse. Ein Taschendieb hätte leichtes Spiel, klärt der Polizeioberkommissar auf.
„Wir machen heute Taschendiebstahlberatung“, erklärt Christian Schmok. Denn Taschendiebe lauern immer und überall. Im Urlaub, in der Fußgängerzone, in der Straßenbahn – und im Supermarkt. In Schleswig-Holstein beispielsweise hat die Zahl der Taschendiebstähle im vergangenen Jahr mit 3028 Delikten den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre erreicht. Höchste Zeit, dass die Polizei mal wieder aufklärt, wie man sich vor den Langfingern schützen kann.
Kundin im Supermarkt: „Es sind so viele Leute unbedarft. Auch ich gehöre dazu.“

„Mir passiert das häufiger, dass ich mein Portemonnaie einfach so ungeschützt liegenlasse und meine Gedanken woanders sind“, gibt eine Frau im Supermarkt zu.“ Und eine ältere Frau fügt hinzu: „Es sind so viele Leute unbedarft. Auch ich gehöre dazu.“ Viele Kundinnen und Kunden, die Christian Schmok anspricht, erzählen, dass sie nicht an Taschendiebe denken, wenn sie unterwegs sind. Und bedanken sich bei dem Polizeioberkommissar für seine Aufklärung.
Taschendiebe arbeiten selten alleine
Taschendiebe arbeiten teilweise mit ausgeklügelten Tricks, bei denen sie oft zu zweit agieren. Während der eine Dieb das Opfer nach etwas fragt, greift der Komplize nach der Geldbörse. Besonders Frauen und Senioren zählen zu den Opfern. Im Falle eines Falles rät Christian Schmok: „Bitte gleich den Diebstahl bei der örtlichen Polizei melden. Und alle Bank- und Scheckkarten sperren lassen.“ Damit es erst gar nicht dazu kommt, rät der Polizeioberkommissar die geschlossene Handtasche nicht im Einkaufswagen spazieren zu fahren, sondern dicht am Körper zu tragen. Und: Portemonnaies und Handys gehören nicht in die hintere Hosentasche. Mit diesen einfachen Tipps, machen Sie es den Dieben schwer.