Seine Gegner nahmen sich ein Beispiel an ihm

Während des Rennens: Rad-Weltmeister verrichtet Geschäft in fremdem Haus

GLASGOW - Mathieu van der Poel during the men s road race on the fourth day of the cycling world championships. The Scottish city will be the scene of a World Championship, WM, Weltmeisterschaft with multiple cycling disciplines from 3 to 13 August. ANP ROBIN VAN LONKHUIJSEN xVIxANPxSportx/xxANPxIVx 475082917 originalFilename: 475082917.jpg
Mathieu van der Poel gewinnt Straßenrennen-WM - auch dank einer kleinen Klo-Pause,
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Vom Klo aufs Podest!
Rad-Star Mathieu van der Poel ist auf bestem Wege seinen Gold-Traum zu verwirklichen. Doch dann sorgen Aktivisten für eine Unterbrechung – und der Niederländer steht plötzlich vor einem großen Problem: Er muss auf Toilette! Was nun?

Unterbrechung wegen Klimaklebern

Kurzerhand verschwindet van der Poel. Durch den Klebeprotest mehrerer Umweltschützer beim WM-Straßenrennen in Glasgow können seine Mitstreiter schließlich auch nicht weiterfahren. Also nutzt er die Gunst der Stunde – und verschwindet in einem fremden Haus, um ein großes Geschäft zu verrichten!

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"Ich möchte mich bei den Leuten bedanken, die so freundlich waren, uns auf die Toilette gehen zu lassen", sagt van der Poel nach dem Rennen. Nach ihm nutzen auch weitere Fahrer während der rund einstündigen Pause das Bad der schottischen Gastgeber.

Auch weitere Fahrer nutzten das "stille Örtchen"

Auf Nachfrage von Reportern bestätigt sein Trainer, Koos Moerenhou, den notwendigen „Boxenstopp“: „Um zu pinkeln? Ich glaube es war sogar ein wenig mehr. Aber naja, es sorgt für eine weitere lustige Geschichte.“

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Und scheinbar liefert die kleine Entlastungs-Pause auch für Auftrieb. Am Ende durchquert van der Poel mit einem Vorsprung von über anderthalb Minuten die Ziellinie – und dass trotz eines heftigen Sturzes. Auf dem regennassen Asphalt rutscht der 28-Jährige aus und verletzt sich. Sein Knie blutet, das Trikot ist zerfetzt und doch lächelt er überglücklich.

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Triumph für verstorbenen Opa

Denn der Triumph war ein ganz besonderer: 49 Jahre zuvor gewann sein Großvater Raymond Poulidor hier die Silber-Medaille, jetzt macht es sein Enkel also noch ein Stück besser und widmet den WM-Titel seinem 2019 verstorbenen Opa.

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"Ich bin mir sicher, er wäre sehr stolz auf mich", erzählt van der Poel: "Das war eines meiner großen Ziele und komplettiert meine Karriere. Ich kann es kaum erwarten, für ein Jahr im Regenbogentrikot zu fahren." (sid/fkl)