Vergiftungen bei Kindern: So verhalten Sie sich richtig
Die häufigsten Unfälle passieren im Haushalt
Unfälle sind für Kinder im ersten Lebensjahr die größte Gefahr für die Gesundheit. Dabei passieren die meisten Unfälle im Haushalt und sind in vielen Fällen vermeidbar. Doch auch auch wenn der Putzmittelschrank fest verschlossen ist und die Medikamente gut verstaut sind - es gibt leider immer wieder Möglichkeiten für die Kleinen, an Gefahrenquellen zu gelangen.
Viele der Unfälle passieren auch in Haushalten, die nicht kindersicher sind - etwa bei Freunden oder Verwandten der Familie. Wenn es zu einer Vergiftung gekommen ist, lautet das oberste Gebot für Eltern: Ruhe bewahren! Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Lage. Je nach Art der Vergiftung gibt es entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält dazu wertvolle Tipps dazu bereit, wie in Notfällen zu reagieren ist. Zudem gibt es in jeder Stadt eine Giftnotrufzentrale. Speichern Sie sich die Telefonnummer in Ihr Telefon - im Notfall haben Sie diese dann direkt parat.
Wir haben hier für Sie im Video die drei häufigsten Vergiftungsarten aufgezählt und sagen Ihnen, wie Sie sich dann jeweils am besten verhalten sollen.
Das sind die häufigsten Vergiftungen bei Kindern:
Vergiftung durch Reinigungsmittel:
Hat ein Kind Wasch-, Reinigungs- oder Spülmittel verschluckt, erkennen Sie dies (wenn Sie es nicht gesehen haben) an Symptomen wie verstärktem Speichelfluss, Schaum vor dem Mund, Schmerzen im Bereich von Mund, Rachen, Speiseröhre und im Verdauungstrakt und evtl. sogar an Atemnot oder Atemstillstand. Rufen Sie sofort den Notruf an, führen Sie KEIN Erbrechen herbei und verabreichen Sie KEINE Getränke. Entfernen Sie gegebenenfalls Reste aus dem Mund des Kindes.
Vergiftung durch Medikamente
Die unterschiedlichen Präparate können ganz unterschiedlich schwere Vergiftungen bei Kindern hervorrufen. Wenn Sie gesehen haben, welches Medikament ihr Kind geschluckt hat, können Sie sich umgehend über den Schweregrad der Vergiftung telefonisch informieren – zum Beispiel beim Giftnotruf oder der 112. Halten Sie dafür das Medikament und die Packungsbeilage bereit. Haben Sie nicht gesehen, dass Ihr Kind ein Medikament verschluckt hat, erkennen Sie dies an Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit und Unwohlsein bis hin zu Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand. Sollte Ihr Kind Tabletten geschluckt haben, entfernen Sie mögliche Reste aus dem Mund. Geben Sie ihm Tee, Wasser oder Saft zu trinken. Lösen Sie kein Erbrechen aus. Ist es bewusstlos, bringen Sie es in die Stabile Seitenlage.
Vergiftung durch Pflanzen:
Wenn Ihr Kind eine giftige Pflanze berührt oder sogar gegessen hat, erkennen Sie dies an Symptomen wie Hautreizungen, Magenverstimmungen mit Übelkeit oder sogar Erbrechen bis hin zu Kreislaufkollaps und Atemlähmung. Alarmieren Sie auch hier im Zweifel den Notruf. Bringen Sie Ihr Kind NICHT zum Erbrechen. Geben Sie ihm etwas Wasser oder Tee, aber auf gar keinen Fall Milch! Fall Sie Aktivkohle (Kohletabletten) im Haus haben: Zerdrücken Sie diese und lösen Sie sie mit Wasser auf. Die Kohle bindet die Giftstoffe. Empfohlen werden 1 Gramm Aktivkohle pro Kilo Körpergewicht.