Auf Zertifizierungen und Kennzeichnungen achtenVegane Kondome: 5 Gummis für das gute Gewissen

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Safer Sex kann auch vegan sein - mit den richtigen Kondomen ohne tierische Bestandteile
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Wer nicht nur sein Essen, sondern auch den restlichen Alltag vegan bewerkstelligen möchte, wird überrascht sein. Denn viele Alltagsgegenstände enthalten tierische Bestandteile oder es sind tierische Produkte bei der Herstellung verwendet worden – so ist es zum Beispiel bei den meisten Kondomen, für die das Milchprotein Kasein als Bindemittel verwendet wird. Aber es gibt sie, die veganen Kondome. Wir zeigen, welche Präservative ohne tierische Bestandteile entstehen.

Warum herkömmliche Kondome nicht vegan sind

Kondome schützen vor einer ungewollten Schwangerschaft und vor Geschlechtskrankheiten. Sie sind daher kaum noch aus unserem Leben wegzudenken. Herkömmliche Kondome bestehen aus Naturkautschuk-Latex. Dieses wird aus der Latexmilch des Kautschukbaumes hergestellt. Ein pflanzlicher Stoff also. Allerdings sind herkömmliche Kondome trotzdem nicht vegan, denn bei der Herstellung – genauer: bei der Verarbeitung des Kautschuks – wird das Milchprotein Kasein als Bindemittel verwendet. Kasein wird durch MIkrofiltration aus Kuhmilch gewonnen.

Und es gibt noch ein weiteres Problem mit Kondomen: Bei der Herstellung sind nämlich Tierversuche grundsätzlich erlaubt, auch wenn diese in der Realität nur äußerst selten stattfinden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf entsprechende Zertifizierungen und Kennzeichnungen („vegan“) achten.

Woraus bestehen vegane Kondome?

Anstatt Kasein werden bei der Herstellung von veganen Kondomen natürliche Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Distel-Extrakt verwendet. Die veganen Kondome sind dabei genauso sicher, wie herkömmliche Präservative, sodass man sich in diesem Punkt voll und ganz auf den Schutz verlassen kann – das versprechen jedenfalls die Hersteller. Zur Überprüfung der Anwendungssicherheit werden aber auch dieselben Testverfahren wie bei anderen Kondomen angewendet. Vegane Kondome gibt es in vielen verschiedenen Größen, Ausführungen, Farben und Geschmacksrichtungen.

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5 vegane Präservative, die sich lohnen

Einhorn-Kondome
Der Auftritt der Gründer in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ im Jahr 2015 führte zwar nicht zu einem Investment, allerdings wurden die Einhorn-Kondome dadurch deutschlandweit bekannt. Schon die Verpackung der veganen Präservative ist ein besonderer Hingucker. Dort finden sich Bilder und Illustrationen bekannter Künstler. Die Kondome sind vegan, hormonfrei und werden einzeln verpackt, sodass sie überall mitgenommen werden können. Die Gel-Beschichtung besteht dem Hersteller zufolge aus reinem Silikonöl.

Glyde-Kondome
Die veganen Kondome der australischen Firma wurden bereits mit der Veganblume der Vegan Society ausgezeichnet. Bei der Verarbeitung des Naturlatex wird Distel-Extrakt statt Kasein verwendet. Auch gut: Das Naturkautschuk wird auf einer nachhaltig bewirtschafteten Plantage in Malaysia angebaut. Zudem arbeitet Glyde eigenen Angaben zufolge ausschließlich mit Unternehmen zusammen, die sich für faire und nachhaltige Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Arbeiter einsetzen. Daumen hoch dafür.

Kondome von Fair Squared
Diese in Deutschland hergestellten veganen Kondome sind tierversuchsfrei und ebenso mit der Veganblume der Vegan Society ausgezeichnet. Sie sind außerdem frei von Aromen und Farbstoffen. Als Mitglied von Fair Rubber e.V. setzt sich Fair Squared dafür ein, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter auf der Plantage in Tamil Nadu in Südindien, wo die Kondome hergestellt werden, zu verbessern.

WTF-Kondome von Make Love and Aid GmbH
Die veganen, tierversuchsfreien Kondome des Unternehmens Make Love and Aid GmbH unter der Maske „WTF“ werden hauptsächlich in Deutschland produziert und sind nach eigenen Angaben auch klimaneutral. In Zusammenarbeit mit der Firma Climatepartner gelingt das durch CO2-Kompensation und CO2-Einsparungen. Das Naturlatex, aus dem die Kondome bestehen, wird fair gehandelt und von der Organisation Fair Rubber e.V. bezogen. Weiterhin werden mit jedem Kauf die Deutsche Aids Stifung und Care unterstützt.

„Pro Nature“-Kondome von Ritex
Die Naturlinie der bekannten Kondom-Marke Ritex bietet nun auch vegane Kondome an. Sie werden aus FSC-zertifiziertem Naturkautschuklatex und mit Öko-Strom produziert. Außerdem sind sie unparfümiert. Die Schachtel besteht aus einer Kombination von Grasfaser und Recycling-Papier.

Achtung übrigens auch beim Kauf von Gleitgelen: Manchmal muss es einfach besser flutschen, dann setzen Paare Gleitgel ein. Wer aber veganen Sex haben will, sollte auch beim Kauf von Gleitgel genauer hinschauen. In vielen Gleitmitteln ist nämlich Glycerin enthalten. Bei der Herstellung dessen werden häufig auch tierische Fette verwendet, sodass Gleitgele streng genommen nicht vegan sind.

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