RTL erklärt Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Upcycling, Downcycling, Recycling: Was ist eigentlich was?

Korkenzieher und Flaschenöffner, die aus alten Tischfußball-Figuren hergerstellt wurden liegen am 15.07.2015 in Fürth (Bayern) in einem Upcycling-Laden zum Verkauf aus. "Upcycling" ist ein Trend, bei dem aus Müll neue Produkte werden. Beim Upcycling
"Upcycling" - Aus Müll werden neue Produkte
dpa, Daniel Karmann

Was ist eigentlich was?

Die Grundidee des Upcyclings ist denkbar einfach: Reparieren und aufhübschen statt wegwerfen. Also eigentlich gar nicht so weit weg vom Grundgedanken "Aus alt mach neu" des Recyclings, das wir alle kennen. Was also sollen jetzt bitte diese neuen Begriffe für Altbekanntes? Wir erklären, wo die feinen Unterschiede liegen.

Upcycling - etwas wertvoller machen

Durch Upcycling soll aus etwas Altem mit ein bisschen Zeit, Liebe und Mühe etwas Neues werden, das einen höheren Wert hat als das ursprüngliche Stück, was man vielleicht wegwerfen wollte. Wer als Kind schon mal aus Klopapierrollen einen Stiftehalter gebastelt hat, hat im Prinzip also genau das gemacht: Aus einem weniger wertvollen Ausgangsprodukt etwas mit Mehrwert gemacht, das im normalen Einzelhandel schon mal ein paar Euro kosten würde - Upcycling eben.

Recycling - alte Stoffe zu etwas Neuem verarbeiten

Plastikmüll lässt sich vermeiden
Nicht aus jeder Plastikflasche wird eine neue.
iStockphoto

Recyling kann als Oberbegriff für Up- und Downcycling verstanden. Angelehnt ans Lateinische meint die erste Silbe "re" so viel wie "wieder, zurück" und "cycling" bezieht sich auf Zyklus, also Kreislauf. Übersetzt bedeutet das also etwas Altes dem Kreislauf wieder zuführen, um daraus etwas Neues zu machen. Wieso Taschentücher im Altpapier schlecht recycelt werden können und welche Abfall-Irrtümer es noch gibt, erklären wir hier.

Beim Recycling werden Produkte meist in ihre Einzelteile zerlegt und neu zusammengefügt. Einweg-Plastikflaschen zum Beispiel werden zusammengespresst und geschreddert. Aber eine neue PET-Flasche enthält höchstens knapp ein Drittel dieser geschredderten "Flakes", so der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Der Rest ist nach wie vor neues Plastik aus Erdgas oder Erdöl. Der Großteil der Plastik-Flakes wird für Stoff, Folien oder Verpackungen benutzt und somit nicht 1 zu 1 recycelt.

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Downcycling - etwas weniger wertvoll machen

Das wäre nämlich ein klassisches Beispiel für Downcycling: Also aus einem hochwertigeren Produkt etwas weniger Wertvolles machen. Laut Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung landet etwas über ein Viertel der Plastik-Flakes in der Folien-Industrie und etwas unter einem Viertel in der Textilfaser-Industrie, zum Beispiel für Fleece-Stoff. Durch Verschmutzungen können die geschredderten Plastik-Teilchen nämlich zu gelblichem oder bräunlichem Kunststoff werden - und offenbar kaufen wir nicht gerne farbige Flaschen.

Ein anderes Beispiel für Downcycling ist es, wenn aus alter Kleidung Putzlappen gemacht werden - denn auch gespendete Klamotten landen selten in Kleiderkammern. Was wirklich mit Altkleidern passiert, lesen Sie hier.