Alle schweigen für einen von ihnen, um den sie bangen

Unheimliche Stille im Leipzig-Stadion: Medizinischer Notfall überschattet RB-Pokalsieg

Emil Forsberg RB Leipzig Mitte, erzielt das 1:0. RB Leipzig vs. TSG 1899 Hoffenheim, Fussball, DFB-Pokal, Achtelfinale, Saison 2022/2023, 01.02.2023 DFB/DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO RB Leipzig
RB Leipzig gewinnt im Pokal-Achtelfinale gegen Hoffenheim.
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Erinnern Sie sich noch an die Stille in Deutschlands Stadien, als während der Corona-Pandemie niemand auf die Tribünen durfte? So in etwa klang das am Mittwochabend in der Leipziger Arena, obwohl über 30.000 Fans beim Achtelfinal-Spiel im DFB-Pokal dabei waren. Es herrschte bedrückende Stille, denn: Ein Notarzteinsatz überschattete den Sieg des Titelverteidigers RB Leipzig über die TSG Hoffenheim (3:1).

Fans zeigen auf den Rängen riesige Empathie

Die Zuschauer hatten die Unterstützung der Teams vom Anpfiff weg eingestellt, da vor dem Stadion eine Person zusammengebrochen war und reanimiert werden musste. Die Person wurde ins Krankenhaus gebracht, weitere Details blieben am Mittwochabend zunächst unklar.

Als Emil Forsberg (8. Minute) zur frühen RB-Führung traf, wurde die bizarre Stille im Stadion noch kurz unterbrochen. Nach und nach verbreitete sich unter den 34.822 Zuschauenden die Kunde vom Notfall vor dem Spiel. Noch vor der Halbzeit erhöhte Konrad Laimer (41.), der Jubel war verhalten, der Stadionsprecher verkündete besonnen den neuen Spielstand. Kasper Dolberg (77.) gelang der Anschluss für Hoffenheim, ehe Timo Werner (84.) alles klarmachte. Kurz vor Schluss sah Stanley Nsoki bei den Gästen noch die Gelb-Rote Karte (86.).

Leipzig souverän, Hoffenheim ohne große Chancen

Die seit nun 17 Spielen ungeschlagenen Leipziger irritierte die ungewohnte Atmosphäre nicht. Das Team trat routiniert auf, hatte den kriselnden Gegner aus dem Kraichgau stets im Griff. Forsbergs platzierter Schuss aus 20 Metern beruhigte dann früh das Spiel. Hoffenheim agierte zahm, fast schon ängstlich. Große Chancen spielte sich die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter nicht heraus.

Und so zogen die Leipziger souverän ins Pokal-Viertelfinale ein. In der Hoffnung, dass bis dahin auch der reanimierte Fan wieder ganz gesund ist und die nächste Runde verfolgen kann. (ana/dpa)