Unboxing: 24 Gewürz-Türchen im CheckAdventskalender mit "Pups": Warten aufs Christkind mit dem Ankerkraut Koch-Kalender

Adventskalender Ankerkraut
Adventskalender von Ankerkraut
Mireilla Zirpins, RTL News
von Mireilla Zirpins

Der Advent ist nicht nur die Zeit der Vorfreude aufs Christfest, sondern auch die der Schlemmerei, ob beim Plätzchenbacken, der Firmen-Xmas-Party oder dem Gänse-Essen mit der Family. Was läge da näher, als die Wochen vor dem Fest mit einem Gewürz-Adventskalender zu versüßen? Ankerkraut bietet mittlerweile gleich mehrere Ausführungen an – vom Tee-Kalender bis zur Deluxe-Variante für 149,90 Euro. Wir haben den „Koch Adventskalender“ (39,90 Euro) von Ankerkraut ausgepackt und auf Herz und Nieren getestet. Soviel vorab: Wir waren erst etwas befremdet über Gewürz-Türchen mit „Pups“ im Namen, haben uns dann aber beim Kochen doch noch mit dem Kalender angefreundet.

Pro & contra Ankerkraut Adventskalender vorab - unsere wichtigsten Punkte

Der Inhalt: Ein Heft mit 24 Rezepten, 24 Gewürzsäckchen mit Füllinhalt zwischen 20 und 60 Gramm, je nach Volumen – bei einem Kaufpreis von 39,90 Euro macht das 1,66 Euro pro Türchen. Aufgrund des unterschiedlichen Gewichts der Säckchen und der unterschiedlichen Kilopreise der Gewürze lässt sich das schlecht vergleichen mit dem Warenwert der Einzelprodukte.

✔️Schmale Form: Für den Kalender ist Platz in der kleinsten Hütte, pardon: Küche

✔️Wenig Verpackungsmüll, minimaler Plastikeinsatz

✔️Die Tütchen sind großzügig bemessen, man braucht meist wenig vom Inhalt

✔️Für jeden Geschmack eine Würzmischung dabei

✔️Man kann Würzmischungen in kleiner Menge ausprobieren – vermeidet Müll

✔️Rezeptheftchen gibt uns zumindest eine Idee, was man damit machen kann

❌eine „Dramaturgie“ fehlt – der Kalender erzählt keine Geschichte, es gibt am 24. keinen Höhepunkt

❌Die Entnahme des täglichen Gewürzbeutels durch den schmalen Schlitz ist fummelig

❌Viele Gewürzmischungen enthalten schon Salz und Zucker, und zwar reichlich

❌Die Mixe sind zum Teil recht speziell

❌Man hat nachher 24 Beutel und muss sich überlegen, wie man die aufbewahrt

❌Die Rezepte sind zum Teil nicht eindeutig formuliert

Check-Punkt 1: Optik und Umweltbilanz des Ankerkraut Adventskalenders

Passt in die kleinste Küche: Ankerkraut Adventskalender
Ankerkraut Adventskalender - passt in jede Nische
Mireilla Zirpins, RTL News

Der Ankerkraut-Adventskalender kommt umweltfreundlich ohne Plastikverpackung und in recht schlichtem Design daher: Ein bedruckter Papp-Quader, der erfreulich wenig Platz wegnimmt. Das gute Stück ist nämlich nicht als überdimensioniertes Querformat aufgezogen wie die meisten Konkurrenzprodukte, sondern passt mit einer hochformatig-schmalen Form prima zwischen zwei Küchengeräte. Freunde von Weihnachtskitsch mit Schneelandschaft und Glitzer werden hier nicht happy, aber für uns passt das Türkis mit den winzigen Sternchen. Wer mag, kann einen Hummer mit Santa-Mütze vorn drauf kleben für mehr Xmas-Feeling. Muss aber auch nicht.

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Checkpunkt 2: Kalendermechanik "Briefkastenschlitz" statt Türchen ist gewöhnungsbedürftig

Tütchen-Entnahme im Ankerkraut-Adventskalender
Hier gibt es manchmal Stau im Ankerkraut-Adventskalender
Mireilla Zirpins, RTL News

Dass es keine Türchen in einem quadratischen Kalender gibt, finden wir grundsätzlich erstmal witzig. Aber das Prinzip ist doch etwas gewöhnungsbedürftig. Durch einen schmalen horizontalen Schlitz zieht man jeden Tag ein schmuckloses, aber nicht unattraktives braunes Beutelchen heraus. Erinnert irgendwie an den Briefschlitz in unserer Haustür, durch den täglich die Post gepurzelt kommt. Bei beiden fluppt es bisweilen prima, aber manchmal gibt’s Stau. Beim Ankerkraut-Adventskalender muss man da unter Umständen ein bisschen graben und fummeln – nichts für Leute mit sehr dicken Fingern. Und manchmal kommt nicht das Säckchen raus, was an der Reihe wäre.

Wäre ja im Grunde auch egal, welche der 24 Gewürzmischungen man da nun rauszieht, wenn da nicht der Haken mit dem Rezeptheftchen wäre.

Checkpunkt 3: Die Anleitung - Spoilerwarnung für das Rezeptheft im Ankerkraut Adventskalender

Kichererbsen mit Ankerkraut-Würzmischung - im Rezept kommen sie ohne Dip
Kichererbsen mit Ankerkraut-Würzmischung - im Rezept kommen sie ohne Dip
Mireilla Zirpins, RTL NEws

„Achtung, Spoiler-Gefahr“, warnt der Altpapier-Umschlag, in dem das Rezeptheft verpackt ist. Wer auf die Warnung pfeift, findet ein Heftchen mit 24 Rezepten – in der gleichen Reihenfolge wie die unnummerierten Gewürzbeutel im Kalender. Jede Doppelseite bietet zwei bildlose Rezepte. Damit weiß man jeden zweiten Tag vorher schon, was drin ist – außer man geduldet sich, schaut nur alle zwei Tage rein und hofft, dass man das richtige Beutelchen rausgefriemelt hat. Oder wartet gleich bis zum 24.12. mit dem Auspacken des Booklets. Bis dahin sammelt man dann aber erstmal – Gewürze.

Spoiler-Alert: Ab hier verraten wir ein paar Türchen, aber ohne Datum

Und was bitte würde man ohne das Heftle mit einer Mischung namens „Weihnachtspups“ machen? Muss nur ich an Mr. Hankey, den Weihnachtskot aus „Southpark“ denken? Abgesehen davon, dass das vielleicht nicht jedermanns Humor ist, aber nun gut. Auf der Website findet man bei dem Suchbegriff ein Glas mit dem Mix. Dort ist kein Rezept verlinkt. Also doch lieber die Rezepte auspacken.

Check-Punkt 4: Inhalt - Wie schmeckt's? Die Rezepte und Gewürze des Ankerkraut-Adventskalenders

Xmas-Waffeln mit "Weihnachts-Pups"
Xmas-Waffeln mit "Weihnachts-Pups"
Mireilla Zirpins, RTL News

Die Gerichte sind recht schlicht und schnell machbar – Kartoffelwedges, Frischkäsedip, geröstete Kichererbsen (mit nix), Waffeln. Allerdings könnten die Zubereitungsanweisungen für blutige Anfänger manchmal ausführlicher sein. Bei den Kichererbsen etwa kann man nur vermuten, dass sie aus der Dose kommen bzw. vorgekocht sein sollen – 500 Gramm ist aber eine untypische Einwaage für Konservenware. Aber egal. Immerhin kommen erfreulich viele der 24 Gerichte ohne rotes Fleisch aus, viele sind komplett vegetarisch oder vegan. Was man selbst noch zufügt, ist nicht exotisch, sondern in jedem Supermarkt erhältlich,

Und siehe da: Der „Weihnachtspups“ entpuppt sich als die positive Überraschung – eine erstaunlich fruchtige Alternative zu den handelsüblichen Lebkuchen- und Spekulationskompositionen. Wir haben die Waffeln aus dem Rezeptheft getestet – stilecht mit einem weihnachtlchen Eisen – und waren sehr angetan von der dezent karamelligen Note unserer kleinen Waffelmänner.

Geschmacklich ähneln sich viele Ankerkraut-Mischungen und enthalten meist ordentlich Zucker oder Salz, aber das ist auch außerhalb des Kalenders so. Bis auf eins (Tandoori) fanden wir alle ok bis prima.

Kichererbsen mit Ankerkraut-Gewürz - im Rezeptheft kommen sie ohne Dip
Kartoffel-Wedges Ankerkraut-Style
Mireilla Zirpins, RTL News

Wer eine weihnachtliche Rezept- und Gewürzauswahl erwartet, wird nur teilweise bedient – aber das ist unserer Meinung nach ganz gut so, schließlich will man das ganze Jahr damit kochen. Die Beutel sind großzügig bemessen und reichen alle für mehrere Gerichte. Die Mixe sind alle bis 2025 haltbar.

Neben dem von uns ja schon gespoilerten „Weihnachtspups“ gibt es noch eine weitere Mischung mit zimtiger Note, aber auch Rubs, pfeffrige Mixes oder asiatische Noten für jede Jahreszeit. Ausgerechnet das Rezept für den 24.12. fanden wir leider wenig festlich.

Fazit: Für Anfänger und experimentierfreudige Köche eine nette Mischung

Schwamm drüber! Wer auf kräftig gewürzte Bistroküche steht, aber selbst nicht von Cayenne bis Cumin alles bevorratet, kann mit dem Kalender viele Basisgerichte vom Pasta-Klassiker bis zum Frikassee abdecken. Allerdings bekommt man wenig universell Einsetzbares, dafür aber auch keine langweiligen Basics.

Erfahrene Spice-Horter, die von Anis bis Zatar eh schon alles in Gewürzregal oder -Schublade haben, finden schon Einsatzmöglichkeiten für die zahlreichen Mixe – im Zweifelsfall nach der Lektüre der Zutatenliste einzelne Beutelchen weiterverschenken.

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