Eintracht-Flitzer und Autobahn-Blockade
Umwelt-Aktivisten rauben Frankfurtern den letzten Nerv
Erst an das Tor von Kevin Trapp gekettet, dann die Autobahn in Richtung Frankfurt blockiert. Die Anhänger der sogenannten „Letzten Generation“ kämpfen mit allen Mitteln gegen die Finanzierung neuer Infrastrukturen für Öl, Kohle und Gas. Konkret fordern sie: „Stoppt den fossilen Wahnsinn!“
Um sich Gehör zu verschaffen, ist der Gruppe jedes Mittel recht – egal ob auf der Autobahn oder beim Fußballspiel.
Flitzer bei Eintracht Frankfurt-Spiel unterwegs
Am Sonntag spielte die Eintracht Frankfurt gegen den SC Freiburg. In der zweiten Minute musste das Spiel direkt unterbrochen werden, weil sich zwei Anhänger der „Letzten Generation“ an beiden Pfosten des Tores von Eintracht-Keeper Kevin Trapp festgemacht hatten. Als die Gastgeber in der Vorwärtsbewegung waren, rannten die beiden Männer am Sicherheitspersonal vorbei aufs Feld, stellten sich an die Pfosten und banden sich am Hals am Gestänge fest.
Trapp sprach kurz mit einem der Beteiligten, während von den Rängen Fans Schmähungen riefen und buhten. Nach nicht ganz drei Minuten wurden die beiden Personen von den Pfosten entfernt und vom Platz geführt. Danach wurde das Spiel wieder angepfiffen.
Aktivisten blockieren Autobahn in Frankfurt
Am Montagmorgen haben die Aktivisten für Verkehrsbehinderungen in Frankfurt gesorgt. Betroffen von den Aktionen und den zwischenzeitlichen Sperrungen war nach Angaben der Polizei unter anderem stadteinwärts ein Parallelstreifen zur A648 am Katharinenkreisel. Dort sowie im weiteren Verlauf der Einfallstraße auf der Theodor-Heuss-Allee hätten mehrere Personen die Fahrbahn blockiert, berichtete ein Polizeisprecher. Auch auf der A66 im Bereich Miquelallee sowie auf der Ausfahrt Miquelallee gen Innenstadt ließen sich demnach Aktivisten nieder.
Wer nicht freiwillig ging, sei von Beamten weggetragen worden, hieß es weiter. Auch Ärzte waren der Polizei zufolge vor Ort, um die Demonstrierenden, die sich auf den Asphalt geklebt hatten, von der Fahrbahn zu lösen.
Umweltschützer: Fehler finanzieren Putins Angriffskrieg
In einem offiziellen Pressestatement erklärt die „Letzte Generation“ die Ziele ihrer Kampagne: Demnach fordern sie einen „Stopp des fossilen Wahnsinns” und beziehen sich damit auf bisherige Investitionen der Bundesregierung in immer neue, zusätzliche fossile Gas- und Ölprojekte. „Fehler“ wie Nordstream I und II finanzieren nun Putins Angriffskrieg.
„Jetzt sollen mit Millionenbeträgen an der Nordsee Terminals für Fracking- und Flüssiggas aus Katar und Amerika gebaut werden. Das ist fossiler Wahnsinn. Olaf Scholz und die Bundesregierung wollen damit Fakten für Jahrzehnte schaffen, anstatt die Gelder sinnvoll in erneuerbare Energien zu stecken. Sie finanzieren somit Unrechtsregime und verraten die deutsche Bevölkerung im Klimanotfall“, heißt es in dem Pressestatement. (kmü/dpa)
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