Umstrittene IOC-Empfehlung

Russen-Rückkehr? Weg für russische Athleten ist wieder frei

ARCHIV - 09.02.2014, Russland, Sotschi: Die Debatte um eine Wiederzulassung russischer Sportler für internationale Wettbewerbe während des Ukraine-Kriegs spaltet die Sportwelt. Polen hat sich gegen die Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den internationalen Wettkampfsport ausgesprochen. (zu dpa: «Polen will keine russischen Athleten bei internationalen Wettkämpfen») Foto: Hannibal Hanschke/epa/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die russische Flagge vor den Olympischen Ringen.

Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine dürfen bis auf wenige Ausnahmen russische Sportlerinnen und Sportler nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Das könnte sich schon bald ändern. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat nun den Weg für eine Rückkehr auf die Weltbühne freigemacht. Es empfiehlt die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler als neutrale Athleten zu internationalen Wettbewerben.

Bedingungen für Rückkehr

Die IOC-Exekutive hat in Lausanne über einen neuen Umgang mit den russischen und belorussischen Sportlern beraten - auch mit Blick auf die Spiele 2024 in Paris.

Möglich soll dies aber nur unter bestimmten Bedingungen sein. Zu den IOC-Bedingungen zählen strikte Neutralität, die Einhaltung des Anti-Doping-Codes und der Nachweis, den Krieg nicht aktiv zu unterstützen. Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus, die dem Militär angehören, bleiben ausgeschlossen, ebenso Mannschaften der beiden Nationen. Eine Entscheidung bezüglich der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 und den Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo 2026 in Paris werde "zu gegebener Zeit" getroffen werden.

DOSB gegen Russland-Rückkehr

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte zuvor schon betont, dass er eine Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus ablehnt. Einen deutschen Boykott der Olympischen Spiele 2024 in Paris werde es aber definitiv nicht geben.

Auch die Außenminister von Polen, Großbritannien sowie der baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland hatten jüngst das IOC unter Führung von Thomas Bach aufgefordert, am bestehenden Ausschluss russischer und belarussischer Athleten von internationalen Wettkämpfen festzuhalten.

Die Politiker erklärten in einem Statement, dass es bei dem Ausschluss nicht um die Nationalität der Athleten gehe, sondern um die Tatsache, "dass sie von ihren Regierungen oder Unternehmen gesponsert werden, die das Kreml-Regime unterstützen" oder direkt mit dem russischen Militär verknüpft seien. (msc)