Trockenheit macht Igeln zu schaffen: Droht ihnen ein Massensterben?

Für Igel ist dieses extrem trockene Jahr eine Katastrophe. Sie finden kaum Nahrung und die Igelmütter produzieren deshalb zu wenig Milch, um ihren Nachwuchs ausreichend zu versorgen. Täglich werden deshalb halbverhungerte und schwache Tiere bei Auffangstation abgegeben, wo ihnen geholfen wird.

Igel leiden diesen Sommer unter großer Trockenheit

ARCHIV - Ein Igel läuft am 11.11.2007 in Kaufbeuren (Bayern) durch einen Garten. Mit Hilfe von Bürgerforschern wollen Naturschützer in Bayern mehr über die Stacheltiere erfahren. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (zu dpa «Tausende Igel-Freunde beteiligen sich an Forschungsprojekt» vom 07.11.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Sterben uns in den nächsten Jahren die Igel aus?
dpa, Karl-Josef Hildenbrand

Die Sommerhitze hat für die kleinen Stacheltiere schlimme Folgen: "An diesem Jahr ist das besondere, dass wir neben diesem ganzen Insektenschwund von 75 Prozent als Hauptnahrungsquelle der Igel dazu noch die große Trockenheit haben", erklärt Cornelia Schicke von der Igelstation Radebeul. So können Igelmütter ihre Kleinen nicht mit genug Muttermilch versorgen, der Nachwuchs bleibt schwach und klein.

So erkennen Sie kranke Igel

Doch Vorsicht: Übereifrig sollten Sie keine Igel aus der Natur nehmen. Wenn die nachtaktiven Tiere im Hellen nach Nahrung suchen, stimmt etwas nicht. Außerdem entsteht bei Unterernährung eine Hungerfalte im Nacken. Wenn Sie selbst etwas tun wollen: Igel fressen gerne Katzenfutter oder auch mal ein schönes Rührei - Milch dagegen vertragen sie überhaupt nicht.