„Kontrolle über meine Beine verloren"
Ziel-Drama um deutschen Triathleten

Er war dem Sieg war so nah!
Mehr als dreieinhalb Stunden hatte er sich gequält und alles aus sich herausgeholt. Die Belohnung kam immer näher. Doch kurz vor dem Ziel erlebte Triathlon-Ass Mika Noodt (23) ein ganz bitteres Ziel-Drama.
Noodt krabbelt über die Ziellinie
Was war passiert? Nach 3:38 Stunden mobilisierte Noodt auf den letzten Metern beim Mitteldistanzrennen der Challenge Vieux Boucau an der französischen Atlantikküste noch einmal alle Kräfte. Den Zielstrich und den Sieg vor Augen, den Kontrahenten im Nacken.
Der 23-Jährige gab alles, doch der Franzose Mathis Margirier kam mit großen Schritten immer näher, sein Tempo war deutlich höher. Dann das Drama: Noodt geriet ins Straucheln und stürzte nur rund zwei Meter vor dem Ziel. Der Franzose lief an ihm vorbei. Im bunten Konfetti-Regen, womit Sieger Margirier gefeiert wurde, krabbelte Noodt kurz darauf auf allen Vieren über die Linie. Und all das nach 113 Kilometern (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer auf dem Rad, 21,1 Kilometer Laufen), die für ihn eigentlich nahezu optimal gelaufen waren.
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Mika Noodt nimmt Ziel-Drama sportlich
Noodt haderte jedoch nicht mit seinem Schicksal. Der Deutsche nahm die bittere Niederlage vielmehr sportlich – und zeigte damit wahre Größe. „Es ist Wahnsinn, ich habe alles gegeben, aber ich habe die Kontrolle über meine Beine verloren“, wird Noodt in der Welt zitiert. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Mathis war einfach zu schnell. Aber so ist der Sport. Ich habe alles gegeben.“
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Auch auf Instagram kein Wort des Bedauerns: „Was für ein Rennen! Riesige Gratulation an Mathis. Ein verdienter Sieg, er war am Ende einfach stärker. Ich habe alles gegeben, was in mir steckte.“
Umso bitterer, dass sein Einsatz nicht mit dem Sieg belohnt. (pol)