Träume liefern wertvolle Aufschlüsse über unsere Gedanken Traumtagebuch: Das bringt es und so starten Sie

Young student woman sleeping in bed with book.
Traumtagebücher können helfen, die Gedanken der Nacht festzuhalten und anschließend besser einzuordnen. Nehmen Sie sich am Morgen kurz Zeit und finden Sie einen Zugang zu Ihrem Unterbewusst sein.
Liderina, iStockphoto, iStock
von Niklas Diemer

Träume können Aufschluss über unsere innere Gedankenwelt liefern. Im Schlaf werden Geschehnisse des Tages verarbeitet, die uns beschäftigen. Diese Gedanken könne man im Traum viel intensiver wahrnehmen, da in der Zeit des Träumens keine Einschränkungen oder Konventionen bestehen. Moralische Vorstellungen, Verbote oder Ähnliches würden nicht existieren, erklärt Traumexperte Klausbernd Vollmar im RTL-Interview. Träume können uns also wertvolle Aufschlüsse über unsere Gedankenwelt liefern. Sie aufzuschreiben kann uns langfristig dabei helfen, Muster und Strukturen in ihnen zu erkennen. Zudem kann das Traumtagebuch helfen, einen Sinn in der Welt des Unterbewusstseins zu finden.

Das ist ein Traumtagebuch

Jeder Mensch träumt. Und das bis zu fünfmal pro Nacht. Doch meist erinnern wir uns nur an den letzten Traum. Träume seien Fenster in das Unbewusste, erklärt Klausbernd Vollmar, Autor des Buches „Das große Praxisbuch der Traumdeutung“. Wer auf seine Träume achte, der könne Problemen aus dem Weg gehen. Sie machen uns in wiederkehrenden Symbolen und Bildern auf das aufmerksam, was in unserem Alltag möglicherweise schief läuft. Aggressive Träume können also ein guter Indikator auf Aggressionen im Alltäglichen sein. Durch diese Erkenntnis im Traum können wir entsprechenden Themen am Tag mehr Beachtung schenken, Missstände besser erkennen und ihnen aus dem Weg gehen.

Jeden Morgen mit einigen kurzen Sätzen oder Stichpunkten das Erlebte der Nacht aufzuschreiben kann dabei helfen. Dafür genügen mit etwas Routine bereits fünf Minuten. Auch kurze Wachphasen in der Nacht können genutzt werden, um das gerade Geträumte festzuhalten. Was aufgeschrieben wird, wird uns klarer und geht nicht mehr verloren. Das ist bei Träumen wichtig, denn hier verschwimmt ansonsten, was wir tatsächlich in der Nacht erlebt haben und das, was wir daraus schließen oder hineininterpretieren, erklärt Vollmar. Zudem hilft es, die Traumerinnerung zu verbessern, was dazu führt sich an Details besser erinnern zu können.

Das benötigen Sie und so starten Sie

Wie bei einem normalen Tagebuch ist auch dieses nicht für eine breite Öffentlichkeit bestimmt, sondern allein für Sie. Um Ihr persönliches Traumtagebuch zu starten, brauchen Sie nicht viel. Es genügen ein Traumtagebuch (Block, Notizbuch oder ein gekauftes Traumtagebuch*), Stifte und für die Nacht ein Leselicht. Wenn Sie Ihr Traum-Protokoll lieber digital festhalten wollen, gibt es dafür einige Apps. Sie können sich aber auch handschriftliche Notizen machen und sie anschließend digital und ausführlich niederschreiben.

Mit diesen Punkten bekommen Sie Struktur in Ihr Traumtagebuch:

  1. Was ist im Traum geschehen (Wichtig: nur Beobachtungen notieren, keine Interpretationen)

  2. Das Datum und die Uhrzeit

  3. Eine Überschrift (Gibt sofort einen Überblick, wovon der Traum handelte)

  4. Äußere Einflüsse des Vortages (z.B. Medikamente, Stress, Alkohol)

Es gibt allerdings keine festen Regeln, Ihr Traumtagebuch ist sehr individuell. Das gilt sowohl für den Inhalt als auch die Form. Bei Start gibt nur ein paar Dinge zu beachten. Schreiben Sie Ihre Erlebnisse unmittelbar nach dem Erwachen auf. Bleiben Sie noch einen kurzen Moment liegen und versuchen Sie sich an immer mehr Details zu erinnern. Dabei kann es helfen, Schritt für Schritt durch den Traum zu gehen und in Stichworten zu notieren.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Das bringt Ihnen ein Traumtagebuch

Das Tagebuch hilft Ihnen dabei, die eigene Gedankenwelt zu sortieren und besser zu verstehen. Zudem kann es helfen, wenn Sie sich mit luzidem Träumen (Klarträume) näher beschäftigen wollen. Hier sei jedoch Vorsicht geboten, warnt der Traumexperte. Wer sich näher mit Klarträumen beschäftigen möchte, sollte das unter therapeutischer Anleitung tun. Anderenfalls kann man schnell fehlgeleitet werden. Vielleicht hatten Sie aber auch schon durch Zufall einen Klartraum, denn im Durchschnitt hat jede Person rund zehn solcher Träume in seinem Leben.

Es ist hilfreich das Traumtagebuch über einen längeren Zeitraum zu führen. Dran zu bleiben, auch wenn Phasen eintreten, in denen Sie sich nur diffus oder gar nicht an Ihre Träume erinnern können. Nur wenn das Aufschreiben der nächtlichen Gedanken zur Routine wird, können Sie erkennen, wie sich beispielsweise äußere Einflüsse auf Ihre Träume auswirken. Und wer weiß, vielleicht kommt auch Ihnen eines Nachts ein ganz besonderer Einfall.

Lese-Tipp: Mit diesen Tipps kommen Sie schneller ins Land der Träume

*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn Sie über diese Links ein Produkt kaufen, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.