Football-Superstar hört auf

Tom Brady privat – Familienmensch, Businessman, Trump-Buddy?

Der Beste und Erfolgreichste seiner Zunft legt den Football in die Ecke. Tom Brady hört auf und geht als lebende Legende. Der inzwischen 44-Jährige legte eine nicht ganz so vorhersehbare Karriere hin – mit Happy End auf dem Rasen und auch im Privaten.

So tickt Tom Brady

Nein, dass dieser Thomas Edward Patrick „Tom“ Brady, Jr. mal ein Weltstar werden würde und einst als GOAT, also Greatest Of All Time, abtreten würde, das war im Jahr 2000 nicht absehbar. Und auch gar nicht so wahrscheinlich.

Bei der Auswahl der Nachwuchsspieler, der sogenannten Draft, schlugen die New England Patriots in der 6. Runde an 199. Stelle zu und holten Brady ins Team. Als Ersatzspieler. Als vierten Quarterback, um genau zu sein. Keine große Nummer. Nun ja, es kam wie nun alle wissen dann doch anders.

Im ersten Jahr gab es für Brady kaum Einsatzzeit, im zweiten verletzte sich früh in der Saison der Patriots Stamm-Quarterback. Auf einmal schlug die Stunde des Nachwuchsspielers. Aus welchem Holz er geschnitzt ist, zeigte er schon in jenem Jahr 2001. Der damals 24-Jährige stand früh seinen Mann, die Reifeprüfung legte er erfolgreich ab. Es ging seither steiler bergauf als eine exponentielle Kurve. Schon im zweiten Jahr stand er im Super Bowl – und siegte. Auch hier zeigte sich eindrucksvoll: Die Nerven hielten. Der Beginn der Weltkarriere.

Trump-Kumpel?

Brady und die Patriots - das gehörte zusammen und wuchs mit dem knurrigen Coach Bill Bill Belichick zu einer echten Erfolgsgeschichte. Neun Mal stand er mit dem Team von der Ostküste im Finale, sechs Triumphe warf Brady zusammen. Dazu sammelte er persönliche Erfolge wie die MVP-Trophäen (wertvollster Spieler) en masse.

Der junge Mann aus Nord-Kalifornien erreichte den Status als Ikone seines Sports – und sprang direkt auf die nächste Stufe. Weltstar, Sport-Ikone. Mit jedem Titel mehr wuchs die Bekanntheit, die Beliebheit, die Aura von Brady.

Ein absoluter Saubermann? Naja, fast. Die Patriots sind eben ein bisschen wie der FC Bayern. Man liebt sie – oder hasst sie. Viele Fans wählen auch die zweite Option. Und nicht zuletzt das sogenannte „Deflate-Gate“ im Jahr 2015 verpasste dem Saubermann-Image ein paar Schrammen. Was war passiert? Die Patriots hatten illegalerweise veranlasst, dass beim Halbfinal-Spiel gegen die Indianapolis Colts fast alle Bälle nicht richtig aufgepumpt waren. Brady wurde später für vier Spiele gesperrt.

Zudem wurde Brady eine gewisse Nähe zu Ex-Präsident Donald-Trump nachgesagt. In Bradys Spind war 2015 eine „Make America Great Again“- Kappe gefunden worden. Vor der Wahl 2016 sagte er, es wäre „großartig“, wenn Trump gewählt werden würde. Apropos Unterstützung: Als einer der ersten stärkte er auch Novak Djokovic unter dessen Instagram-Post nach dem bizarren Australien-Einreise-Drama den Rücken.

Wie auch immer, sportlich ist Brady über alle Zweifel erhaben. Er verlässt die Liga als erfolgreichster Quarterback und überhaupt als erfolgreichster Spieler. Dass er der Beste ist – daran gibt es eigentlich keine Zweifel. Das werden selbst die Hater einräumen müssen. Er behielt fast immer die Nerven, brachte den entscheidenden Wurf an den Mann. Als er dann 2020 nach 20 Jahren von den Patriots zu den Tampa Bay Buccaneers nach Florida wechselte, gelang ihm der ganz große Wurf. Im ersten Jahr schon führte er das Team zum Titel. Brady – nun offiziell unsterblich.

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"Ihr seid meine Inspiration"

Privat läuft es mindestens genauso gut für den 1,93 Meter großen großen Athleten. Nachdem seine Beziehung mit Schauspielerin Bridget Moynahan endete, datete er das brasilianische Topmodel Gisele Bündchen. Die beiden lernten sich 2006 bei einem Abendessen kennen, das Freunde arrangiert hatten. Schnell funkte es zwischen dem Quarterback und dem Model. Seit Februar 2009 sind die beiden verheiratet, schnell folgte das erste Kind Benjamin, kurz darauf ein zweites, Töchterchen Vivian. Mit seiner Ex-Freundin Moynahan hat er einen weiteren Sohn.

Football stand alle die Jahre, die 22 Saison im Fokus. Training. Spiel. Training. Spiel. Bei all dem Stress war die Familie stets sein Rückhalt. Wie sehr ihm Freundin Gisele den Rücken freihielt, wird in seinem emotionalen Statement zum Abschied klar. "Ihr seid meine Inspiration. Meine Familie ist mein größter Erfolg", wandte sich Brady an seine Frau und Kinder. "Ich bin immer nach Hause gekommen zu der liebevollsten und am meisten unterstützenden Frau, die ALLES für die Familie getan hat und es mir ermöglicht hat, mich auf die Kariere zu konzentrieren. Ihre Selbstlosigkeit ermöglichte es mir, als Profi neue Höhen zu erreichen. Ich habe keine Worte dafür, was du mir und der Familie bedeutest. Ich liebe dich, Liebe meines Lebens."

Nach all den Opfern, Entbehrungen und Schweiß zieht sich Brady nun ins Familien- und Privatleben zurück. Langweilig wird ihm so schnell sicher nicht. Schon seit 2015 hat er sein eigenes Unternehmen „TB12“ für Mode/Merchandise/Fitnessprodukte/Ernährung.In Tampa wartet die Luxusvilla und sein Vermögen wird auf satte 170 Millionen Euro geschätzt.

Brady ist gemachter Mann, eine Marke. Der Sportler geht, aber Brady wird bleiben. (msc)