Fallschirm-Drama von GanderkeseeAugenzeuge sah leeren Schirm "wie eine Kugel" vom Himmel fallen

22.08.2021, Niedersachsen, Ganderkesee: Feuerwehrleute und Polizisten stehen am Rande eines Maisfeldes in dem ein tödlich verunglückter Fallschirmspringer gefunden wurde.    (zu dpa "35-Jähriger kommt bei Fallschirmsprung ums Leben") Foto: Nonstop News/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein 35-Jähriger ist bei Fallschirmsprung ums Leben gekommen.
tba, dpa, Nonstop News

Auch nach zwei Tagen ist unklar, wie es zum Fallschirmsprung-Drama von Ganderkesee kommen konnte. Am Samstag stürzte ein 35-Jähriger in der niedersächsischen Gemeinde in den Tod, weil sich weder sein Hautschirm noch der Reserveschirm öffneten. Er soll sie selbst gefaltet haben; Hinweise auf ein Fremdverschulden oder einen Suizid gibt es nicht. Hobby-Fallschirmspringer Stephan Schirrmann (30) aus Bremen erlebte das tödliche Unglück hautnah mit. Plötzlich sei ein leerer Fallschirm vom Himmel gefallen, erzählt er im RTL-Interview.

Hobby-Fallschirmspringer sprang kurz vor dem Unfall

Stephan Schirrmann und sein Kumpel waren gerade wieder am Boden, als ein Flugzeug die nächste Gruppe von Springern in 4.000 Meter Höhe brachte. "Unsere Maschine war die vor dem Unfall", erinnert sich der 30-Jährige, der an diesem Tag zum zweiten Mal das Abenteuer Fallschirmspringen erlebte. "Eigentlich war alles prima, wir hatten sehr viel Spaß."

Plötzlich fiel ein leerer Schirm vom Himmel

Archivfoto Formationssprung
Eigentlich wollten der 35-Jährige und seine Kollegen eine Formation bilden (Symbolbild).
RTL

Nach ihren Tandemsprüngen setzten sich Schirrmann und sein Freund auf eine Bank. "Ich saß mit dem Rücken zum Vorplatz", erzählt er. "Als wir nach oben blickten, sahen wir plötzlich einen leeren Schirm, vermutlich den Hauptschirm. Er sah aus wie eine Kugel, die vom Himmel fiel." Eine Frau habe dann berichtet, dass noch etwas anderes runtergefallen sei. Dies sei womöglich der Reserveschirm gewesen.

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Stephan Schirrmann will wieder springen

Was passiert war, wurde erst im Laufe der Zeit deutlich. Die beiden wollten aber nicht als Schaulustige am Unglücksort bleiben. "Als die ersten Einsatzfahrzeuge kamen, sind wir gegangen", berichtet Stephan Schirrmann. "Wir wollten schließlich niemanden behindern."

Der Unfall hat den 30-Jährigen und seinen Kumpel mitgenommen. "Dennoch wollen wir nächstes Jahr wieder springen", sagt er. "Letztlich kann überall etwas passieren." (bst)