Raub, Brandstiftung und Mord

Täter auf freiem Fuß: 2.300 offene Haftbefehle in Schleswig-Holstein

David Inderlied
Eine Polizistin steht vor einem Streifenwagen. Foto: David Inderlied/dpa/Illustration
deutsche presse agentur

Es ist eine Zahl, die auf den ersten Blick schockiert: Allein im nördlichsten Bundesland sind über 2.000 Haftbefehle offen – heißt: all die Täter sind noch auf freiem Fuß! Ein Drittel davon sei wegen Diebstahl und Unterschlagung erlassen worden, sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein, Uwe Keller.

An Platz 1: Eigentumsdelikte

Eigentumsdelikte wie Diebstahl, Unterschlagung, Raub, räuberische Erpressung und Sachbeschädigung sind die am häufigsten gemeldeten Delikte. An zweiter Stelle: Haftbefehle wegen so genannter gemeingefährlicher Straftaten, wie Trunkenheitsfahrten oder Brandstiftung, die für die Allgemeinheit potenziell gefährlich seien sagte Keller. Es folgen Straßenverkehrsdelikte, Haftbefehle wegen Betrug und Untreue sowie Betäubungsmitteldelikte.

Wenige Morde

Beruhigend: „Im Gegensatz dazu machen die so genannten schwereren Delikte wie Mord, Totschlag oder Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nur einen geringen Anteil an den offenen Haftbefehlen aus", erklärt Keller.

Insgesamt waren am 1. Januar 2022 in Schleswig-Holstein 2.391 Haftbefehle offen. Diese Zahl sei nicht gleich zu setzen mit der Zahl gesuchter Personen, denn „für eine Person können durchaus mehrere Haftbefehle bestehen“, sagte Keller. (dpa/fst)