„Bis hundertmal mehr als geschätzt"Studie: Unser Wasser ist voller krebserregendem Nano-Plastik - DAS können wir tun, um uns zu schützen

von Uwe Bradke, Michelle Seidel und Madeline Jäger

Diese neue Studie ist aufrüttelnd!
In Plastikflaschen verkauftes Wasser enthält mehr schädliches Nanoplastik als bisher angenommen. Wie neue Analysen zeigen, kann Wasser aus PET-Flaschen extrem viele winzige Kunststoffteilchen pro Liter enthalten. Das Problem: Anders als größeres Mikroplastik dringt Nanoplastik tief in den Körper ein und kann sich zellschädigend auswirken. Im Video ordnet Gunnar Gerdts vom Alfred-Wegener-Institut die Studie ein.
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Mikroplastik ist überall im menschlichen Körper

Mittlerweile befindet sich Mikroplastik nahezu überall im Körper!

Menschen nehmen Mikroplastik mit der Luft, der Nahrung und dem Trinkwasser auf. Im Organismus können die winzigen Plastikteilchen bis in unsere Organe, das Gewebe und die Zellen eindringen und wurden sogar schon im Gehirn nachgewiesen.

Noch ist unklar, welche ganz konkreten Gesundheitsfolgen das für den Körper hat. Bisherige Studien legen allerdings nahe, dass Mikroplastik diverse Entzündungen fördern kann. Außerdem kann es das Immunsystem stören und Zellen schädigen.

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Eure Erfahrung ist uns wichtig:

Studie: Nanoplastik konnte erstmals quantitativ erfasst werden

Wie das wissenschaftliche Online-Portal scinexx.de aktuell berichtet, gibt es jetzt neue Erkenntnisse zu Nanoplastik. Das ist sogar noch kleiner als Mikroplastik. Es gilt als potenziell gesundheitsschädlich, war aber bislang kaum nachweisbar.

Im Rahmen einer neuen Studie haben Wissenschaftler der Columbia University in New York jetzt eine neue Methode entwickelt, die die Menge dieser bisher unerkannten Verschmutzung im Körper erstmals nachweisen kann.

„Nanoplastik gilt als besonders toxisch, weil seine geringere Größe es ihm erleichtert, tief in den menschlichen Körper einzudringen“, erklärt Studienleiterin Naixin Qian von der Columbia University in New York und ihre Kollegen. Als Nanoplastik gelten Teilchen von weniger einem Mikrometer Durchmesser.

Für die Studie untersuchten Qian und ihre Kollegen Proben aus dem in PET-Flaschen verkauften Tafelwasser von drei verschiedenen in den USA gängigen Herstellern, um die Menge des enthaltenen Nanoplastiks auszuwerten.

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Unglaubliche Mengen entdeckt! Mehr als 200.000 Nanoplastik-Partikel pro Liter

Dabei kam heraus: Neben vielen größeren Mikroplastikpartikeln enthielt das Flaschenwasser im Schnitt mehr als 200.000 Nanoplastik-Partikel pro Liter!

„Das ist zehn bis hundertmal mehr als nach früheren, primär auf größere Mikropartikel ausgerichteten Schätzungen. Das mit gängigen Methoden bisher unsichtbare Nanoplastik macht im Schnitt sogar rund 90 Prozent der insgesamt detektierten Plastikteilchen aus“, berichten die Forschenden.

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Im Video: Unsichtbarer Müll! Fast all unser Wasser ist mit Mikroplastik verseucht

Was bedeutet der Nanoplastik-Fund für unsere Gesundheit?

Was aber bedeutet der Nanoplastik-Fund nun für unsere Gesundheit?

„Je kleiner diese Partikel sind, desto besser können sie in uns hineingelangen“, erklärt Seniorautor Wei Min von der Columbia University. Daher halten es die Wissenschaftler für sehr wahrscheinlich, dass gerade das Nanoplastik in Trinkwasser, Getränken und Nahrungsmitteln die schädlichsten Effekte hat.

Allerdings ist das wahre Ausmaß der Nanoplastik-Kontamination noch lange nicht vollständig erfasst. Denn auch mithilfe der neuen Methodik konnten Qian und ihre Kollegen nur rund zehn Prozent der mittels Mikroskopie entdeckten Nanoteilchen klar als Kunststoffpartikel identifizieren.

Das Fazit: Es sind weitere Studien nötig, um das gesamte Ausmaß der Verschmutzung durch Nanoplastik in Plastikwasser-Flaschen vollständig zu belegen. Aber fest steht schon jetzt: Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte Wasser eher aus Glas- als aus Plastikflaschen trinken.