Hier bleiben Straßenlaternen bald dunkel

Strom-Wucher: Erste Städte schalten das Licht ab

PRODUKTION - 11.05.2022, Rheinland-Pfalz, Mainz: Straßenlaternen beleuchten eine Parkanlage vor der Christuskirche in Mainz. Angesichts drastisch gestiegener Energiekosten planen erste Städte weitere Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung. Foto: Peter Zschunke/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Erste Städte sparen bei der Beleuchtung.
pz exa, dpa, Peter Zschunke

Die hohen Energiepreise machen den Stadtkämmerern Sorgen. Um Geld zu sparen, lassen erste Städte ihre Straßenbeleuchtung künftig später an- und früher ausgehen. Oder sie dimmen Leuchten herunter. Für andere Kommunen kommt noch weniger Licht allerdings nicht infrage.

Idee gut, aber viele Kommunen weigern sich

Eine reduzierte Straßenbeleuchtung sei „eine Idee im Bündel der möglichen Maßnahmen“, die in Kommunen diskutiert werde, sagte Alexander Handschuh vom Deutschen Städte- und Gemeindebund.

Bei ihren Bemühungen um Energieeinsparungen bei den Straßenlampen setzen viele Thüringer Kommunen auf Lichtsensoren. So wird Erfurt das Ein- und Abschalten der Beleuchtungsanlagen über lichtabhängige Dämmerungsschalter realisiert, wie eine Umfrage ergab. Auch in Jena wird das Licht der Straßenlaternen über eine dynamische Regelung eingeschaltet, wenn es benötigt wird. In der vergangenen Woche hatte die Stadt Weimar angekündigt, ihre Straßenbeleuchtung zukünftig später ein- und früher ausschalten zu wollen.

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Für viele Städte kommt ein weiteres Herunterfahren der Straßenbeleuchtung allerdings nicht mehr infrage, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

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Laternen 30 Minuten früher ausschalten

Die Stadt Weimar wird die Dauer ihrer Straßenbeleuchtung ab dem 1. Juni reduzieren: Die Straßenlaternen werden künftig in der Sommerzeit 30 Minuten später ein- und 30 Minuten früher ausgeschaltet. In den Wintermonaten wird die ursprüngliche Beleuchtungszeit um jeweils 10 Minuten reduziert, wie die Stadt mitteilte. In Halle in Sachsen-Anhalt sagte eine Sprecherin der Stadtwerke, derzeit sei zwar noch keine kürzere Leucht-Dauer der Stadtbeleuchtung nötig - „allerdings bereiten auch wir uns darauf vor“.

Angesichts drastisch steigender Energiekosten diskutiert die Stadt Mainz über weitere Reduzierungen bei der Beleuchtung von Fuß- und Radwegen. In Darmstadt wurden ein Radweg in der Stadt und auch eine bereits fertiggestellte Teilstrecke des Radschnellwegs Frankfurt - Darmstadt mit speziellen Sensoren ausgestattet: Die Lampen reagieren auf Bewegung und werden heller, wenn ein Radfahrer oder Fußgänger vorbeikommt und dunkeln danach wieder ab.

Verkehrssicherheit in Gefahr

Trotz der gestiegenen Energiepreise wollen etwa die Großstädte Leipzig und Dresden nicht bei der Straßenbeleuchtung sparen. Hier leuchten die Straßenlaternen derzeit etwa acht Stunden in der Nacht. Kürzere Betriebszeiten seien nicht geplant. „Eine kürzere Leuchtdauer geht auch immer zu Lasten der Verkehrssicherheit“, heißt es aus Dresden. (dpa/lra)