Stromkosten kräftig runterfahren

Ministerium will Balkonkraftwerke fördern - RTL erklärt, wie Sie profitieren

Michael Breuninger aus Konstanz spart schon kräftig mit seinem kleinen Balkonkraftwerk.
Michael Breuninger aus Konstanz spart schon bei den Stromkosten. Er hat ein kleines Balkonkraftwerk..
Felix Kästle, DPA

Kostenloser Strom vom eigenen Balkon!
Das Bundesjustizministerium will Mietern und Wohnungseigentümern das Aufstellen von sogenannten Balkonkraftwerken erleichtern. Das sind Photovoltaik-Anlagen, die Sie bald mit noch weniger Hürden aufstellen sollen. RTL erklärt, wie Sie bei ihrer Stromrechnung kräftig sparen können.

Gesetzlicher Anspruch für eine eigene Anlage auf dem Balkon

Bei den Balkonkraftwerken handelt es sich um Steckgeräte, bei denen ein Solarmodul aus Sonnenlicht elektrischen Strom erzeugt. Der Strom wird dann mit einem Wechselrichter in den Haushalt eingespeist. Bisher sind die die bürokratischen Hürden für eigenen Balkonstrom hoch. Doch damit soll jetzt Schluss sein!

Sie sollen zuhause einen gesetzlichen Anspruch auf ihr eigenes Balkonkraftwerk bekommen. Das geht aus einem Entwurf des Bundesjustizministeriums vor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dafür gibt es dann extra eine Änderung des Wohnhungseigentumsgesetzes und des Bürgerlichen Gesetzbuches.

Ein sonniger Standort mit Süd-Ausrichtung entlastet Ihre Haushaltskasse besonders gut. „Im Optimalfall kann ein Balkonkraftwerk mit einem 600 Watt Wechselrichter rund 600 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzeugen“, teilt uns Experte Benjamin Weigl im RTL-Interview mit. Bei einem Strompreis von 35 Cent/kWh spart das jährlich 210 Euro ein.

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Weniger Papierkram, schnellerer Aufbau einer Anlage

Nach dem neuen Entwurf soll der bürokratische Aufwand geringer sein. Ein Antrag müssen Sie dann auch gar nicht mehr gegenüber dem Vermieter oder der Eigentümerversammlung begründen. „Die Zeitersparnis wird im Fall von Wohnungseigentum typischerweise größer sein als bei Mietwohnungen, denn in Wohnungseigentümerversammlungen lösen Verlangen nach der Installation von Steckersolargeräten derzeit in der Regel erheblichen Erörterungsbedarf aus“, so die Verbraucherzentrale NRW.

Im gleichen Gesetz will das Justizministerium auch virtuelle Versammlungen mit den Wohnungseigentümern ermöglichen. Sie sollen laut Entwurf möglich sein, wenn mindestens drei Viertel der Eigentümer dafür stimmen.

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Selbst Strom produzieren - so ist das Leben mit einem Balkonkraftwerk

Mit einer Solaranlage auf dem Dach nicht gleichzusetzen

Als alleinige Stromversorgung für das Haus reicht so ein Balkonkraftwerk aber nicht aus. Auch mit einer Anlage auf dem Dach ist das Kraftwerk in keinster Weise zu vergleichen.

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„Balkon-PV ersetzt aber nicht den PV-Ausbau auf den Dächern, der meist deutlich effizienter ist“, teilt Kerstin Andreae vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft mit. Schneller und kostengünstiger sind die kleinen Helfer auf dem Balkon aber eingerichtet. Wann über das Gesetz im Kabinett genau beraten wird, ist noch offen. (uhi)

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