Drama auf Bahnübergang in Thüringen

84-Jährige will Unfallopfer helfen und wird von Zug erfasst und getötet

Regionalbahn
Regionalbahn (Symbolfoto)
deutsche presse agentur

Tragisches Ende eines mutigen Hilfseinsatzes: Nach einem schweren Autounfall bei Straußfurt in Thüringen ist eine 84-Jährige bei der Rettung eines Unfallopfers von einem Zug erfasst und getötet worden. Das Auto der Frau und einer 45-Jährigen waren zuvor nach einer Kollision in einem Gleisbett liegen geblieben, teilte die Polizei mit. Die genauen Umstände des vorangegangen Unfalls seien noch unklar.

45-Jährige aus Auto geborgen, doch eine ihrer Retterinnen stirbt

Die 45-Jährige sei aus bisher ungeklärten Gründen am Samstagabend mit ihrem Wagen auf der B4 am Bahnübergang Vehra in den Gegenverkehr geraten. Nach der Kollision mit mindestens einem Auto konnte sich die Frau nicht selbst aus dem Wagen befreien. Die 84-Jährige, die in einem der am Unfall beteiligten Autos saß, sowie weitere Helfer versuchten, die Tür des auf den Gleisen stehenden Fahrzeugs zu öffnen und es wegzuschieben.

Währenddessen näherte sich eine Regionalbahn, die Bahnschranken schlossen sich. Obwohl der Lokführer bremste, kam der Zug nicht rechtzeitig zum Stehen. Zwar konnten die Helfer die 45-Jährige gerade noch rechtzeitig aus ihrem Auto ziehen. Die 84-Jährige aber wurde vom Zug erfasst und starb.

Die 45-Jährige und eine ebenfalls in den Unfall verwickelte 41-Jährige wurden leicht verletzt. Die anderen Helfer sowie die Fahrgäste im Zug blieben unverletzt. Mehrere Menschen, unter anderem der Lokführer, standen unter Schock und wurden noch vor Ort betreut.

Es waren mehr als 70 Feuerwehrleute im Einsatz, ein Team von Seelsorgern war ebenfalls am Unfallort. Die Bahnstrecke und die B4 waren mehrere Stunden gesperrt, sind mittlerweile aber wieder befahrbar. (dpa; uvo)