Wieder Strandabbruch auf Langeoog

Fressen uns die Sturmfluten bald die Inseln weg?

05.01.2022, Niedersachsen, Langeoog: Die vergangenen Sturmfluten führen auf der Insel Langeoog zu sichtbaren Sandverlusten am Strand. Die leichten Sturmfluten der vergangenen Tage haben laut Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Mittel zu fünf Meter breiten Verlusten geführt. Foto: Klaus Kremer/Langeoog News/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Immer wieder verliert Langeoog durch Sturmfluten den Sand an den Stränden.
lvo kno, dpa, Klaus Kremer

Nachdem Sturm Nadia am Wochenende über Norddeutschland gefegt ist, werden Stück für Stück die Schäden sichtbar. Auf Langeoog hat eine Sturmflut den Sandstrand mitgerissen. Abbrüche wie diese passieren auf den ostfriesischen Inseln immer wieder in der Sturmflutsaison während der Herbst- und Wintermonate. Lohnt sich das erneute Aufschütten noch?

Bürgermeisterin Heike Horn: "Eine Sorge hat man immer"

Abbruchkanten von 50 Zentimetern bis zu 5 Metern lässt die Sturmflut auf Langeoog zurück. Das lässt die parteilose Bürgermeisterin der Inselgemeinde, Heike Horn, mit etwas Sorge auf ihre Insel schauen, aber eben nur etwas: „Mit etwas Sorge, wie viel noch abgetragen wird, aber nicht mit der Sorge, dass wirklich ein kritischer Zustand erreicht wird.“ Die Aufschüttungen seien zum Schutz der Dünen da und würden damit ihren Zweck erfüllen.

Die Arbeiten, die vom Land Niedersachsen bezahlt würden, einfach sein zu lassen und die Insel dem Meer zu überlassen, sei keine Option. „Es dem Meer zu überlassen hieße, den Insulanern zu sagen: ‘Sucht euch bitte ein neues Lebensumfeld, verlasst die Insel.’ Das wird niemand, der dort lebt, unterschreiben“, erklärt sie im RTL Nord-Interview.

Stranddepot auf Langeoog fast aufgebraucht

HANDOUT - 10.01.2022, Niedersachsen, Langeoog: Eine deutliche, etwa 500 Meter lange Abbruchkante hat sich nach den vergangenen Sturmfluten am Strand von Langeoog vor den Dünen des sogenannten Pirolatals gebildet (Luftaufnahme mit einer Drohne). Die Kante sei nach den Strandaufspülungen 2020 zu erwarten gewesen, teilte der für Küstenschutz zuständige Landesbetrieb mit. Das Sanddepot wird nach jeder Sturmflut schmaler und sichert so die Schutzdünen der Insel gegen Wellen und Sandabbrüche. (zu dpa: "Abbruchkante am Strand von Langeoog - keine Gefahr für Küstenschutz") Foto: -/NLWKN/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Sah sah die Abbruchkante auf Langeoog bereits vor der Sturmflut am Wochenende aus.
len sb, dpa, -

Wie viel die Sturmflut am Langeooger Strand verändert hat, will der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den kommenden Tagen vermessen und bewerten, wie ein Sprecher gegenüber RTL Nord mitteilt. Auf Langeoog, aber auch Juist, Norderney, Spiekeroog und Wangerooge gibt es laut NLWKN Bereiche mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für Dünenabbrüche, die der Landesbetrieb besonders im Fokus habe. Erst 2020 sei ein Sanddepot auf Langeoog eingebaut worden, das an der schmalsten Stelle jedoch inzwischen nahezu aufgebraucht sei. Dennoch seine eine 70 Meter breite Schutzdüne noch intakt, eine Gefährdung der Sicherheit bestehe auf der Insel nicht.

Lese-Tipp: Wie Sturmtief Sabine 2021 80 Prozent des Sandstrandes von Wangerooge abgetragen hat.

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Wieder Arbeiten an Stränden und Dünen geplant

Wenn die Sturmflutsaison im Frühling zu Ende ist, werde laut NLWKN entschieden, was konkret auf den Inseln gemacht werden muss. Strandaufspülungen oder Dünenverstärkungen, um die Sturmflutsicherheit sicherzustellen, seien nur im ruhigeren Sommerhalbjahr möglich. Insbesondere auf Langeoog und Norderney seien entsprechende Maßnahmen nach aktuellem Stand nötig. (tja/mba)