Es gibt aber auch Eiweißpulver, die in Ordnung sind
Stiftung Warentest checkt Eiweißpulver: fast jedes zweite Proteinpulver schlecht
Proteinpulver im Test: Prüfung auf Schadstoffe und Geschmack
Wer Krafttraining betreibt, kommt an Eiweißpulver fast nicht vorbei. Die Nahrungsergänzungsmittel sollen beim Muskelaufbau helfen - und sogar beim Abnehmen. Stiftung Warentest hat 21 Proteinpulver auf Inhaltsstoffe, Geschmack und Nutzen gecheckt. Eine Erkenntnis vorweg: Die Eiweißqualität konnte bei allen Produkten überzeugen. Anders sah es in Sachen Schadstoffgehalt und Geschmacksqualität aus.
Enthält Eiweißpulver Doping-Mittel? Eindeutige Antwort
Vor oder nach einem harten Training greifen viele Freizeit- und Leistungssportler zu einem Proteinpulver, um schneller Ergebnisse zu sehen. Da die Pulver nicht unbedingt billig sind, ist für viele Sportler natürlich interessant, welche Protein-Produkte zu empfehlen sind und welche eher nicht. Für den Warentest überprüften die Experten alle Proteinpulver übrigens auch auf eventuell enthaltene Anabolika und andere Doping-Mittel. Hier fiel das Ergebnis sehr positiv aus: Pharmakologisch wirksame Substanzen fanden sie in keinem der getesteten Produkte.
Insgesamt gab es elf Testsieger, welche die Note befriedigend oder besser erhielten. Darunter befand sich zum Beispiel
- das günstige Eiweiß-Shake Pulver 90 von dm* 🛒 für 2,15 Euro pro 100 Gramm
- oder auch das Whey Protein von Mammut* 🛒 für 1,70 Euro pro 100 Gramm
Beide Produkte konnten auch geschmacklich und geruchstechnisch überzeugen (Note 2,0).
Auch als "insgesamt in Ordnung" eingestuft sind laut Stiftung Warentest unter anderem diese Proteinpulver:
Champ Muscle Protein 90 Vanille-Geschmack* 🛒
(2,50 Euro/100 Gramm)
ESN Premium Grade Designer Whey Protein* 🛒
(2,29 Euro/100 Gramm)
Multipower 100% Pure Whey Protein* 🛒
(3,35 Euro/100 Gramm)
In manchen Bio-Eiweiß-Shakes wurden Schadstoffe nachgewiesen
Überraschenderweise sind auch Proteinpulver mit EU-Biosiegel nicht frei von Schadstoffen, darunter das von Pur Ya! Für 4,35 Euro. Die drei, mit pflanzlichem Eiweiß aus Soja, Erbsen oder Lupinen angereicherten Produkte im Test, fielen in diesem Punkt sehr negativ auf. Die Tester fanden zu viel Aluminium und Nickel in den Proteinpulvern.
Vermutlich wurden die Schadstoffe aus dem Boden aufgenommen. Aluminium kann das Nervensystem schädigen und Nickel steht im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Weitere problematische Inhaltsstoffe, die nachgewiesen wurden, sind 3-MCPD und Mineralölbestandteile. Vermutlich kamen sie durch die Produktionsverfahren in die Shakes. Unter den vier Produkten, von denen Warentest eindringlich abrät, befindet sich auch ein Eiweiß-Shake von Rossmann (1,89 Euro pro 100 Gramm).
In den meisten Fällen sind Proteinpulver gar nicht notwendig, denn der Eiweißbedarf kann sehr leicht über die Ernährung gedeckt werden. So benötigen Nicht- und Freizeitsportler pro Kilogramm Körpergewicht 0,8 Gramm, und Leistungssportler 1,2 bis 2 Gramm Eiweiß täglich. Mehr als 1,6 Gramm Eiweiß bewirkt bei Leistungssportlern Studien zufolge keinen Muskelzuwachs mehr, weshalb Protein-Shakes in den meisten Fällen überflüssig sind.
Warentest empfiehlt sie lediglich für Spitzenturner, Profi-Ballerinas und Skispringer, da diese auf ein niedriges Gewicht achten müssen und sich daher sehr energiereduziert ernähren. Ebenso können Sportler auf Reisen von Protein-Shakes profitieren, da eine ausreichende Eiweißzufuhr oft nicht möglich ist.
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Die besten Eiweiß-Snacks für zwischendurch im Überblick
- Hartgekochte Eier - der Eiweiß-Klassiker lässt sich leicht mitnehmen und liefert pro 100 Gramm ganze 13 Gramm Eiweiß. Wer mag, kann hartgekochte Eier mit ein paar Gewürzen und etwas Joghurt auch in einen deftigen Eiersalat verwandeln.
- Magerquark mit Früchten - vorbereitet lässt sich der Snack sogar mitnehmen und befriedigt das Verlangen nach Süßem. 250 Gramm Magerquark liefern dabei etwa 30 Gramm Eiweiß. Wenn es mal schnell gehen soll, schmeckt Magerquark mit Früchten - gemixt und mit Milch oder Wasser verdünnt - auch als schneller Eiweiß-Smoothie.
- Thunfisch aus der Dose - Mit ein paar Tomaten oder Gurken wird aus dem Dosen-Thunfisch ein leckerer Salat. Nur 150 Gramm Thunfisch liefern dabei etwa 30 Gramm Proteine.
- Putenröllchen - Magere Putenbrust oder Putenschinken gibt es in jedem Supermarkt. Gefüllt mit Hüttenkäse oder Gemüse wird daraus ein schneller, eiweißreicher Snack.
- Nüsse oder Mandeln - Diese Snacks sind zwar sehr kalorien- und fettreich, liefern aber auch eine akzeptable Menge an Eiweiß. Als Leckerbissen für zwischendurch sind sie darum gut geeignet. Sicher verpackt passen sie sogar in die kleinste Handtasche.
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