Sprachstörungen bei Kindern kommen immer häufiger vor: Das können Sie tun

Shot of a mother reading with her children at home
Kindern vorlesen hilft, Sprachstörungen vorzubeugen.

Noch nie haben so viele Kinder unter Sprachstörungen gelitten wie heute - das ist das Ergebnis einer neuen Krankenkassen-Studie. Jedes achte Kind ist mittlerweile schon betroffen. Übrigens sind deutlich mehr Jungs als Mädchen betroffen. Experten sehen im zunehmenden Medienkonsum der Kinder eine Ursache für Sprachschwierigkeiten. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, sind besonders auch die Eltern gefragt. Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihr Kind unterstützen können.

Jedes achte Kind leidet unter einer Sprachstörung

2011 hatten 648.000 der gesetzlich versicherten Kinder zwischen fünf und 14 Jahren eine Sprachstörung. 2015 waren es 715.000 Kinder - das ist ein Anstieg von gut zehn Prozent, wie eine Hochrechnung der Krankenkasse Barmer GEK zeigt. Neben medizinischen Ursachen sind auch soziale Faktoren mit Schuld an dem Anstieg. So liegt nach Ansicht der Kinderärzte ein großes Problem im zunehmenden Medienkonsum: Kinder schauen zu viel schweigend auf Monitore und sprechen zu wenig. Doch Sprechen wird vor allem dadurch gelernt, dass man es übt.

Viele Eltern stellen jedoch schon Säuglinge mit Handyfilmchen ruhig. Kleinkinder sitzen stundenlang allein vor dem Fernseher. Tablet und Handy gehören mittlerweile zur Normalaustattung jdeses Kindes. Dabei sind Experten sich einig: Unter drei Jahren haben Handy, Tablet und Co. nichts in den Händen der Kleinen verloren. Und auch danach nur in Maßen. Denn das große Problem ist: Wenn ein Kind vor Fernseher, Handy oder Tablet sitzt, fehlt ihm diese Zeit für den Sprecherwerb bzw. die Sprachentwicklung.

Sprechen, sprechen, sprechen

Stattdessen ist es wichtig, dass vor allem die Eltern mit ihren Kindern zu sprechen. So oft und so viel wie möglich. Bücher vorlesen, Kinderlieder singen, Kinderreime - alles, was das Sprechen der Kinder auf spielerische Weise fördert, sollte unbedingt und zwingend zu jedem Familienalltag gehören. Und wenn es doch einmal ein Film sein soll, kann auch der zum Anlass genommen werden, um im Anschluss mit den Kindern über das Gesehene zu sprechen. Das ist zwar aufwändiger und zeitintensiver als die Kinder vor dem Bildschirm abzusetzen, aber für eine gesunde Sprachentwicklung ist es zwingend notwendig – und das Schöne: Spaß macht es auch.

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